Handball-Bundesliga : Ratloser BHC erhält eine deftige Lektion
Wuppertal/Hannover Handball: Schwache Löwen unterliegen beim Bundesliga-Primus klar mit 24:30 (8:13).
Ron-Robert Zieler hatte seine gute Laune wiedergefunden. Am Samstag musste der ehemalige Fußball-Nationaltorhüer mit Zweitligist Hannover 96 im eigenen Stadion eine bittere 0:2-Pleite gegen Arminia Bielefeld hinnehmen, am Sonntag strahlte er in der benachbarten Swiss Life Hall als Fan der TSV Hannover-Burgdorf gemeinsam mit den Mannschaftskollegen. Der Spitzenreiter der Handball-Bundesliga distanzierte den Bergischen HC mit 30:24 (13:8) und stellte seinen 10:0-Punkte-Startrekord aus der vorletzten Saison ein. „Es war eine indiskutable Leistung von uns und ein hochverdienter Sieg für Hannover. Wir haben Fehler wie in der C-Jugend gemacht“, sagte ein frustrierter BHC-Routinier Csaba Szücs an seiner ehemaligen Wirkungsstätte.
Fünf Minuten und 40 Sekunden dauerte es, bis Arnor Gunnarsson per Siebenmeter das erste Tor für die von 100 Fans lautstark unterstützten Gäste erzielte, eine Minute später traf Sebastian Damm erstmals aus dem Feld heraus – und spätestens mit Gunnarssons Ausgleich zum 3:3 schien der BHC im Spiel zu sein. Doch die Unzufriedenheit überwog, nicht nur bis zur ersten Auszeit von Sebastian Hinze in der 14. Minute gab es Pech im Abschluss, aber auch schwache, zumeist flache Würfe gegen einen souveränen Keeper Domenico Ebner. Unterirdisch war die Angriffsquote um den mit Fehlpässen aufwartenden Linus Arnesson – da tat es gut, dass Torhüter Christopher Rudeck zwei Siebenmeter abwehrte. Das erste Drittel ging folglich nach einer ganz schwachen Leistung der Löwen mit 8:3 an Hannover.
BHC-Coach sauer:
„Das ist gar nichts“
Hinze war in der 23. Minute beim 4:9-Rückstand schon zu seiner zweiten Auszeit gezwungen. „Das ist gar nichts“, wütete der Coach und nahm noch heftigere Worte in den Mund. Der 40-Jährige vollzog viele Wechsel, doch die Defizite zum Beispiel im Tempospiel, das gar nicht auf Touren kommen wollte, waren zu groß. Auch im Positionsangriff lief es nicht gut: Ragnar Johannsson als verbliebener Rückraum-Linkshänder - Kristian Nippes war wegen der Geburt seiner Tochter Greta am Freitag zu Hause geblieben - konnte sich selten durchsetzen, über den Kreis mit Kapitän Max Darj passierte ebenfalls zu wenig. Geradezu mutlos präsentierte sich das Team in Gänze mit einer erschreckend schwachen Angriffsleistung.