Bergischer HC Neuer BHC-Keeper will sofort wieder aufsteigen

Bastian Rutschmann kam auch der Liebe wegen zu den Löwen ins Bergische. Er bringt einige Erfahrung in der Bundesliga mit.

Bergischer HC: Neuer BHC-Keeper will sofort wieder aufsteigen
Foto: Ulli Preuss

Wuppertal. Mit einem jungen Kader geht der Bergische HC in die Zweitliga-Saison. Doch auf einer Position sicherten sich die Löwen die Dienste eines echten Bundesliga-Routiniers. Im Tor wird Bastian Rutschmann stehen.

Der 34-Jährige ist ältester und zugleich erfahrenster Spieler des Kaders. „Das wird uns helfen“, ist Trainer Sebastian Hinze sicher. „Ich erhoffe mir, dass er in gewissen Situationen einwirken kann.“ Ob Rutschmann ein Leitwolf ist? Zumindest ist er ein sehr authentischer Handballer, der das Team in den Vordergrund stellt.

„Ich merke ganz deutlich, dass der Stachel tief sitzt bei der Mannschaft“, sagt Rutschmann über den Bundesliga-Abstieg des BHC. „Positiv formuliert spüre ich eine Aufbruchstimmung. Wir wollen alle unbedingt dieses Zweitliga-Logo wieder vom Trikot runterbekommen.“

Für den Torhüter gibt es kein anderes Ziel in dieser Saison. „Klar wird das nicht einfach, aber wenn ich auf uns schaue, sehe ich ein Team, dass dazu in der Lage ist.“

Für Rutschmann ist es die erste Saison in der 2. Bundesliga seit sechs Jahren. Damals wechselte er vom TV Bittenfeld (heute Stuttgart) ins Oberhaus zu Frisch Auf Göppingen, wo er über Balingen und die Rhein-Neckar Löwen 2015 erneut landete und insgesamt drei Mal den europäischen Pokal gewann. „Deshalb hat bei mir am Ende der letzten Saison auch das Positive überwogen, weil wir wieder den EHF-Cup gewonnen haben, obwohl es uns keiner zugetraut hatte“, berichtet der Schlussmann. „Aber natürlich habe ich mich nach jedem Spiel über die Lage beim BHC informiert. Der Abstieg war sehr bitter und ärgerlich.“

Von entscheidender Bedeutung sei auch das Göppinger Unentschieden in Gummersbach am vorletzten Spieltag gewesen. „Da sind wir verpfiffen worden“, sagt Rutschmann mit etwas Distanz. „Wir hätten kurz vor Schluss einen Siebenmeter bekommen müssen. Dann wäre nämlich Gummersbach abgestiegen.“

Doch der 34-Jährige will nicht mehr zurückschauen, sondern sieht auch das Positive im Abstieg. „Es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass ein Umweg über die Zweite Liga auch gut sein kann.“

Entscheidend für den Wechsel ins Bergische war die Spielklasse ohnehin nicht: „Meine Freundin Linda kommt aus dem Bielefelder Raum. Ich habe ihr immer versprochen, dass ich die Gelegenheit wahrnehmen werde, wenn sich mal ein gutes Angebot in der Nähe zu ihren Eltern ergibt. Auch deshalb bin ich jetzt hier.“

Außerdem hat es Rutschmann gefallen, wie sehr sich der Club um ihn bemüht hat, so dass er sogar ein Angebot von einem sicheren Erstligisten ausgeschlagen hat. „Dort hätte ich auch nur für ein Jahr unterschrieben. Das war mir dann auch zu kurzfristig.“

Wie sehr ein Umzug schlaucht, hat Rutschmann gerade wieder zu spüren bekommen. Gemeinsam mit seiner Freundin ist er nach Wuppertal-Vohwinkel gezogen. Im Oktober erwarten die Beiden ihr erstes Kind. „Es wird natürlich ein Junge“, flachst der Torhüter, der ohnehin gerne zu Späßen aufgelegt ist.

Mit Fabian Gutbrod liefert er sich derzeit ein badisch-schwäbisches Duell. Das ist vergleichbar mit der „Liebe“ von Köln zu Düsseldorf. „Da gibt es schon die eine oder andere Frotzelei“, sagt Rutschmann. Gutbrod wird derzeit in seinem Trainingslager-Tagebuch auch nicht müde, den einen oder anderen Scherz auf Kosten seines neuen Torhüters zu machen. So schreibt der Rückraumspieler zum Beispiel von Bastian Flutschmann, dem im Spiel ein Ball durchgerutscht ist.

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft scheint jedenfalls bestens zu sein. Darauf weist auch die Einschätzung von Torhüter-Spannmann Christopher Rudeck hin: „Er ist ein guter, sehr entspannter Typ. Ich werde viel von ihm lernen können.“

Im Unterschied zu Vorgänger Björgvin Gustavsson habe Rudeck bislang nur noch kein isländisches Temperament entdeckt. „Ich habe kürzere Haare als Bjöggi“, stellt Rutschmann klar. „Meine Emotionen zeige ich allerdings sehr, auch wenn unser Spielstil komplett unterschiedlich ist.“ Man darf gespannt sein.

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