Interview Preuss: Entwicklung beim BHC ist überragend

Wuppertal/Düsseldorf/Magdeburg · Interview Der Handballprofi trifft am Sonntag mit Magdeburg auf seinen Ex-Club.

 Moritz Preuss Ende 2016 noch im Trikot des Bergischen HC beim Spiel gegen seinen späteren Club Gummersbach. Nun stellt er sich mit Magdeburg beim BHC vor.

Moritz Preuss Ende 2016 noch im Trikot des Bergischen HC beim Spiel gegen seinen späteren Club Gummersbach. Nun stellt er sich mit Magdeburg beim BHC vor.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Von 2014 bis 2017 trug Moritz Preuss das Trikot des Bergischen Handball-Clubs, debütierte 2017 sogar im Nationalteam. Seit Saisonbeginn spielt der 24 Jahre alte Kreisläufer in Magdeburg und trifft mit dem SC am Sonntag um 16 Uhr im ISS Dome im letzten Spiel der Hinrunde in der Handball-Bundesliga auf seinen Ex-Club. Wir sprachen mit ihm.

Sie haben gerade erst Ihre zweite schwere Knieverletzung der Karriere hinter sich gebracht, wie ist der aktuelle Leistungsstand?

Moritz Preuss: Ich komme nach und nach besser rein. Im Training merke ich, dass Dinge besser funktionieren, die zuvor noch nicht funktioniert haben. Auch im Spiel denke ich immer weniger dran, es macht viel Spaß. Und es war natürlich erfreulich, dass ich nach der ungünstigen ursprünglichen Prognose lediglich drei Monate pausieren musste.

Der SC Magdeburg mischt in der Bundesliga vorne mit, wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Preuss: Wir haben mehr Minuspunkte, als wir zu diesem Zeitpunkt haben wollten. Allerdings ist die Liga auch unglaublich ausgeglichen, sicherlich wird es keinen Meister mit vier Minuspunkten geben. Wir wollen oben natürlich so lange wie möglich mitmischen.

Nach Magdeburg ging es mit dem bitteren Abstieg des VfL Gummersbach, zu dem Sie 2017 als Absteiger mit dem BHC gewechselt waren. Drückt so etwas arg aufs Gemüt?

Preuss: Beim BHC war es nach der tollen Rückrunde schon sehr schmerzhaft. In Gummersbach waren die Umstände anders, da haben wir in der Rückrunde nicht gut gespielt. Generell möchte man beim Abschied den Fans natürlich mit dem Gefühl in die Augen schauen, alles gegeben zu haben, und sich gemeinsam auf die nächste Erstliga-Saison freuen. Wenn man stattdessen in Gesichter mit Tränen blickt, ist das traurig.

Beim BHC sind Sie zu einem klasse Kreisläufer mit Abwehrqualität aufgestiegen – wie ist die Erinnerung an die drei Jahre?

Preuss: Ich bin dem Verein und natürlich Seppel Hinze unglaublich dankbar, dass sie mir im Training und im Spiel die Möglichkeit und Chance für die Bundesliga gegeben haben. Ich war von Dormagen aus der 3. Liga gekommen und hatte so erstmals die Berührung mit der 1. Liga.

Zu wem von den Bergischen Löwen gibt es noch Kontakt?

Preuss: Ab und zu mit dem Trainer, Christopher Rudeck oder Jan und Nils Artmann. Egal, wen man trifft, kriegt man immer das Gefühl, gerne gesehen zu werden.

Wie bewerten Sie die Entwicklung des BHC seit Ihrem Weggang?

Preuss: Überragend. Schon die Zweitliga-Saison haben sie unglaublich dominant gestaltet, was keineswegs selbstverständlich ist. Ich finde es großartig, wie der Verein mittlerweile aufgestellt ist. Dies hat sich auch im vergangenen Jahr gezeigt, das herausragend war. Und auch in der aktuellen Saison hinterlassen sie einen starken Eindruck – es macht Spaß, die Mannschaft spielen zu sehen und die Entwicklung zu verfolgen.

Sie kennen die verbesserungswürdige Hallensituation in Solingen und Wuppertal – folglich dürft Ihr in Düsseldorf spielen. Ein Vorteil für den SCM?

Preuss: Diese Frage werde ich erst nach dem Spiel beantworten. Klar ist die Klingenhalle sehr eng und kann durch die Stimmung mächtig drücken – da mag es ein Vorteil sein, wenn man nicht da spielt. Ich denke, wenn es zum Ende hin Spitz auf Knopf steht, kann auch der Dome für uns zur Hölle werden.

Ihr Tipp fürs Spiel?

Preuss: Ich erwarte ein sehr spannendes Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenken werden. Für uns ist es sehr wichtig, den Flensburg-Sieg zu bestätigen und zwei Punkte zu holen. Ich glaube aber auch, dass der BHC alles geben wird, um seinen Leuten zu signalisieren, dass der Weg in die Arena ein richtiger Schritt ist.

(jk)
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