BHC im Abstiegskampf Hinze: "Wir sind noch nicht am Ziel"

BHC-Trainer warnt vor Euphorie. Am Mittwoch erwartet der Bergische HC die MT Melsungen in der Uni-Halle. Anwurf ist um 19 Uhr.

BHC im Abstiegskampf: Hinze: "Wir sind noch nicht am Ziel"
Foto: Jörg Richter

Wuppertal. Bereits am Mittwoch (Anwurf 19 Uhr) geht für den Bergischen HC der nervenaufreibende Abstiegskampf in der Handball-Bundesliga weiter. Gegner in der Uni-Halle ist die MT Melsungen. Eine Mannschaft, die wegen ihrer körperlichen und mentalen Stärke nicht im Ruf steht, beim ersten kleinen Windzug umzukippen. Der Gegner reist zudem mit einer Serie von 15:1-Punkten an. Grund genug für den Bergischen HC, den mit einer großartigen Leistung herausgespielten 26:21-Derbysieg in Gummersbach abzuhaken und sich intensiv auf die nächste schwere Aufgabe vorzubereiten.

„Melsungen ist vor allem in knappen Spielen ein sehr unangenehmer Gegner“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Doch wir müssen erst einmal soweit kommen, dass das Spiel knapp wird“, warnt er vor überzogenen Erwartungen auf den Rängen. Bei seinen Spielern sieht er die Gefahr nicht, dem Sieg in Gummersbach zu große Bedeutung zuzumessen. „Im ersten Training nach dem Derby war die Stimmung natürlich gut, aber alle sind schon wieder fokussiert darauf, dass wir die letzten Schritte zum Klassenerhalt erst noch gehen müssen. Ich bin froh, dass dieser Impuls von den Spielern ausgeht und nicht vom Trainer kommen muss“, sagt Sebastian Hinze.

Natürlich habe sich die Ausgangslage verbessert, aber der Spielplan hält für den BHC noch drei Spiele bereit, die alles andere als Selbstläufer sind.

Mit Melsungen kommt am Mittwochabend ein Team der Marke Spielverderber in die Uni-Halle. „Die haben als Tabellensiebter ganz sicher kein Kopfproblem, und gegen die körperlich enorm starke 6-0-Deckung wartet eine Menge Arbeit auf unsere Angriffsspieler“, so Hinze. Gegen diese Deckung müsse der BHC auch aus dem Rückraum erfolgreich zum Abschluss kommen. Daher hofft Hinze vor allem auf den Einsatz von Fabian Gutbrod, der in Gummersbach trotz einer Bauchmuskelverletzung sechs Tore erzielte und sichtlich angeschlagen auf die Zähne biss. Auch hinter dem Einsatz von Christian Hoße (Knieprobleme) steht noch ein Fragezeichen. Am Montag trainierte Hoße allerdings mit.

Die Zuschauer dürfen sich auf einen Handballkrimi freuen, bei dem die Zwischenstände aus den anderen Hallen mit Interesse verfolgt werden. Dass die Nerven im Abstiegskampf blank liegen, zeigt das Beispiel VfL Gummersbach. Für Gummersbachs Manager Frank Flatten bedeutete die Derbyniederlage gegen den BHC das Ende seiner Tätigkeit beim Traditionsverein. Offensichtlich hatte das Führungsgremium um den Beiratsvorsitzenden Götz Timmerbeil, zu dem seit vergangenem Jahr Handball-Ikone Heiner Brand gehört, schon länger kein Vertrauen mehr in die Führungsqualitäten seines Geschäftsführers. Keine 24 Stunden nach der Pleite gegen den BHC präsentierten die Gummersbacher mit Peter Schönberger, dem ehemaligen Geschäftsführer des DEL-Klubs Kölner Haie, bereits einen Nachfolger. Dieser Wechsel sei nach Timmerbeils Ausführungen auf der Homepage des Vereins, Teil einer „nach reiflic/her Überlegung verabschiedeten“ neuen VfL-Struktur.

Aktuell steht der 12-fache Deutscher Meister mit 19 Punkten auf Platz 14 der Handball-Bundesliga. Nicht auszuschließen ist, dass es für den VfL am letzten Spieltag zu einem Abstiegsendspiel gegen TBV Lemgo kommt.

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