Die HSG LTV/WSV eilte dem BHC beim Aufstieg voraus
Erstklassigen Handball gab es in Wuppertal schon vor dem Bergischen HC. Und auch vor 21 Jahren waren Isländer mit an Bord.
Mit einer beeindruckenden Saisonleistung hat der Bergische HC den Wiederaufstieg in die 1. Handball-Bundesliga geschafft. Das herausragende Team mit Arnor Gunarsson weckt Erinnerungen an eine Handball-Mannschaft, der vor gut 20 Jahren unter dem Namen HSG LTV/WSV das gleiche Kunststück gelang. Und auch damals gaben im Team die Isis mit den Ton an.
Das Konstrukt HSG LTV/WSV war leider von kurzer Dauer. Dabei hatte alles wie ein Handball-Märchen begonnen. Der LTV und die Handballabteilung des Wuppertaler SV hatten sich in den Jahren zuvor sportlich angenähert. Beim WSV sorgte maßgeblich Sponsor Winfried Meister für die Verstärkungen auf dem Spielfeld. Der LTV brachte als gestandener Zweitligist mit Ambitionen ebenfalls sportliche Klasse und Finanzkraft mit. Als sich der LTV mit den Sponsoren Horst Wingenroth und Helmut Schmidt sowie dem LTV-Manager Kalla Scheer mit dem Ehepaar Inge und Winfried Meister auf gemeinsame Ziel einigten, war die Grundlage für ein bundesligareifes Team geschaffen.
Vor der Saison 1996/1997 schaut sich die neugegründete HSG nach Verstärkungen um und landete gleich vier Volltreffer. Da war zunächst Viggo Sigurdsson, ein erfahrener Trainer, der die Bundesliga kannte und die gesamte Mannschaft auf Profisport umstellte. Zudem brachte er drei Spieler mit, bei denen der Begriff Glücksgriff eine glatte Untertreibung wäre. Olafur Stefansson (späterer Welthandballer des Jahres), Dagur Sigurdsson (späterer Handball-Bundestrainer und Europameister) bildeten im Rückraum das Duo der Super-Isis. Und im Schlepptau war Linksaußen Dimitri Filippov (späterer Olympiasieger mit Russland), der damals in Island Handball spielte. Dieses Quartett katapultierte den Wuppertaler Handball in neue Dimensionen. Dagur Sigurdsson und Dimitri Filippov inszenierten Tempogegenstöße, bei denen den Zuschauern in der Uni-Halle der Atem stockte.