Der BHC im Jahresrückblick: Aufbruch zu neuen Ufern

Der Bergische HC ist auf bestem Wege, sich in der Bundesliga zu etablieren. Durch seine Erfolge sorgt er dafür, dass eine Bergische Arena keine Utopie mehr ist.

Der BHC im Jahresrückblick: Aufbruch zu neuen Ufern
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die sportliche Nummer eins im Bergischen Land! Keine Frage, die Handballer des Bergischen HC haben diesen Rang 2014 ausgebaut. Mitreißend, wie die Mannschaft im Frühjahr nach zehn Niederlagen in Folge in ärgster Bedrängnis den drohenden Klassenerhalt abwendet und dafür mit Auswärtssiegen in Balingen und Berlin den Grundstein legt.

Fast noch beeindruckender ist allerdings, wie der BHC in der laufenden Saison drauf und dran ist, sich vollends in der stärksten Liga der Welt zu etablieren. Die Voraussage der Verantwortlichen, dass die Erfahrung aus dem bestandenen Erstliga-Jahr die Mannschaft auch ohne namhafte Verstärkung und eine Verkleinerung des Kaders noch besser machen werde, ist bisher eingetroffen. Der Spielstil wurde weiterentwickelt.

Dass es Geschäftsführer Jörg Föste und Marketingleiter Philipp Tychy gelungen ist, den Etat trotz des langsamen und schmerzhaften Ausstiegs des ehemaligen Hauptsponsors Brose zu halten, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Beide wissen, dass die erste Liga für die Werbewirksamkeit des BHC unerlässlich ist.

Genau wie auf Dauer eine größere Halle, und auch da ist der Bergische HC 2014 vorangekommen. Der einmalige Umzug nach Köln für den bergischen Gipfel gegen Gummersbach, der im Oktober mit 7000 Zuschauern belohnt wird, zeigt, wie viel Potenzial in der Handball- Region schlummert. Klar, dass ein solcher Ausflug nicht beliebig oft wiederholbar ist, der BHC hat damit aber weitere Argumente gesammelt, wenn es darum geht, weiter für eine Arena Bergisch Land zu werben.

Dass die bergischen Städte in Form von Planungsämtern und Entwicklungsagentur zugesagt haben, bei der Standortsuche und der Akquise von Fördermitteln zu helfen, öffnet neue Türen, auch wenn 2015 noch viele Fragen zu beantworten sind. Über den Status einer bloßen Utopie ist die Arena dank des BHC-Engagements jedenfalls hinaus.

Dass die Uni-Halle keine Dauerlösung mehr sein wird, dürfte spätestens nach der Ablehnung einer Sanierung bei laufendem Betrieb durch die Uni und die Politik feststehen. Und 14 Millionen Euro in eine Halle stecken, die keiner mehr so richtig will? 2015 könnte diese Idee wohl endgültig begraben werden, wobei es gut ist, dass die Halle zumindest noch bis 2019 über eine Betriebsgenehmigung verfügt.

Die sportliche Betriebsgenehmigung für die erste Liga wird der BHC wieder erreichen, wenn alle fokussiert bleiben und nicht eine große Verletzungsmisere ausbricht. Dass der Verein bis auf die beiden Torhüter und Benni Meschke schon für die Spielzeit 2015/16 Verträge für alle Spieler hat, zeigt, wie kontinuierlich hier gearbeitet wird. So darf man auch optimistisch sein, dass der sportliche Anführer Viktor Szilágyi bleibt, der mit 36 Jahren selbst bestimmen darf, ob er weitermacht.

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