Handball-Bundesliga BHC und die Angst vor Fehlern

Wuppertal · Heimpublikum soll helfen, die noch nötigen Punkte zu holen.

 Torwart Cristopher Rudeck - hier noch nach einer Parade - zog sich gegen Erlangen eine Innenbanddehnung im Knie zu und wird wohl länger ausfallen.

Torwart Cristopher Rudeck - hier noch nach einer Parade - zog sich gegen Erlangen eine Innenbanddehnung im Knie zu und wird wohl länger ausfallen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Zwei Wochen Zeit hat Handball-Bundesligist Bergischer HC, um die Wunden nach der ärgerlichen 26:28-Niederlage in Erlangen am Donnerstag zu lecken und sich auf die nächste Partie gegen Leipzig (Donnerstag, 19. März, 19 Uhr, Uni-Halle) vorzubereiten.  Grund für die Bundesliga-Pause ist ein Testländerspiel der deutschen Nationalmannschaft am kommenden Freitag.

20 Punkte hat der Bergische HC nach 27 von 34 Partien in der Handball-Bundesliga auf seinem Konto. Mit der Zwischenbilanz kann Sebastian Hinze leben. „Aber wenn man die Spiele sieht, wird auch klar, dass es mehr sein könnten“, räumt der Trainer ein. Oft führen die Löwen, geben den Vorsprung aber durch eigene Fehler oder Nachlässigkeiten wieder her – so geschah es das eine oder andere Mal in der Hinrunde sowie speziell in vier der vergangenen fünf Partien. Paradebeispiel war der jüngste Auftritt beim HC Erlangen, als aus einem 22:18 ein 22:23 wurde, die Mannschaft in der Folge extrem nervös wurde und die Partie mit 26:28 verloren ging.

„Für jedes einzelne Spiel ist es erklärbar“, sagt Hinze. „Trotzdem ist es auffällig, dass sich diese Verläufe bei uns wiederholen.“ Durch Fehler, die in schlechten Phasen von Bundesliga-Spielen ein Stück weit normal sind, lässt sich die Mannschaft in der stressigen Endphase aus der Bahn bringen. „Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir in der Crunchtime weiterhin Mut zeigen“, meint der Coach. „Oder um es anders zu formulieren: Wir müssen den Mut haben, Fehler zu machen.“

Dass zu Hause das Publikum in solchen Situationen helfen kann, beweist der 28:27-Erfolg über Hannover. Der Faktor wird in den letzten vier Heimspielen der Saison gegen Leipzig, Stuttgart, Balingen und Ludwigshafen eine Rolle spielen. Ob das Problem dadurch aber gelöst wird, ist fraglich. Individuell sei auch die Hinzuziehung eines Sportpsychologen Thema. „Dieser Weg steht Jedem immer frei“, erläutert der Coach, der derzeit so etwas aber nicht für die komplette Gruppe vorgesehen hat.

Der BHC hat weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und hat den Klassenerhalt in den besagten vier Heimspielen gegen den 8., 12., 16. und 17. der Liga selbst in der Hand.

Während der Trainingszeit wird Hinze sporadisch nur auf zwei anderweitig gebundene Spieler verzichten müssen. Jeffrey Boomhouwer trifft am Freitag mit den Niederlanden in Magdeburg auf die deutsche Nationalmannschaft. Alexander Weck befindet sich auf einem Lehrgang des Junioren-Nationalteams.

Sorge um Rudeck
und Arnesson

Christopher Rudeck hat sich in Nürnberg eine Innenbandverletzung zugezogen. Wie lange der Torhüter ausfällt, weiß Hinze noch nicht. „Aber es wird wohl eine Weile sein“, sagt der Coach, der mit Tomas Mrkva und Joonas Klama zwischen den Pfosten plant. Groß ist auch die Sorge um Linus Arnesson. Der Spielmacher konnte gegen Erlangen aufgrund eines Infektes nicht spielen und muss nun Antibiotika nehmen. So sei die Befürchtung stark, dass der Schwede gegen Leipzig noch nicht wieder auf dem Feld stehen wird.

Linkshänder Maciej Majdzinski soll wieder voll ins Training einsteigen, so dass Hinze hofft, ihn wieder einsetzen zu können. Daniel Fontaine befindet sich nach einem Achillessehnenriss schon länger wieder im Aufbau, doch gegen Leipzig ist mit ihm noch nicht zu rechnen.

(trd)
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