Handball-Bundesliga : BHC verspielt Sieg in Ludwigshafen
Ludwigshafen/Wuppertal Nach Acht-Tore-Führung unterliegt der Handball-Bundesligist beim Schlusslicht noch mit 22:23.
Das hat Handball-Bundesligist Bergischer HC in dieser so starken Saison noch nicht erlebt. 10:3 liegen die Bergischen am Sonntag in der 18. Minute vorne, als die Eulen Ludwigshafen in Person von Trainer Benjamin Matschke bereits ihre zweite Auszeit nehmen. Bei den Gastgebern, die diese Partie gewinnen müssen, um eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga zu wahren, läuft nicht viel zusammen. Die Truppe wird sich aber noch fangen – und wie. Zum Schluss gewinnen die Pfälzer 23:22 und begraben damit wohl die Europapokal-Hoffnungen der Löwen.
Es hatte alles nach einem glasklaren Erfolg für den BHC ausgesehen. Die-Deckung funktionierte mit Alexander Weck und Leos Petrovsky im Zentrum ordentlich, dazu brachte Torhüter Christopher Rudeck immer wieder die Hand an den Ball. Es gelang den Löwen hervorragend, die 2004 Zuschauer in der Friedrich-Ebert-Halle gar nicht erst in Wallung kommen zu lassen.
Völlig humorlos nutzten die Löwen Ballgewinne zu schnellen Gegenangriffen, die meist im Tor endeten. Arnor Gunnarsson verwertete den ersten Konter nach Rudeck-Parade zum 1:0, kurz danach machte Jeffrey Boomhouwer das Gleiche. Im Positionsangriff präsentierten sich die Löwen zwar nicht ganz so effizient, setzten aber gerade durch Linus Arnesson, der auch bei angezeigtem passiven Spiel traf, entscheidende Treffer. Nach der zweiten Eulen-Auszeit und einem zwischenzeitlichen 12:4-Vorsprung gerieten die Löwen erstmals in kleinere Probleme. Petrovsky und Kristian Nippes kassierten Zeitstrafen, die die Hausherren zu beflügeln schienen und vier Ludwigshafener Tore in Folge erleichterten. Sebastian Hinze reagierte. Der Coach des BHC nahm die Auszeit und forderte Droh-Situationen insbesondere von seinen Rückraumspielern auf den Halbpositionen. Bogdan Criciotoiu nahm sich das zu Herzen, stieg hoch und versenkte zum 14:8. Der 14:9-Vorsprung zur Pause war für die Gäste immer noch komfortabel.