Handball-Bundesliga BHC muss sich Magdeburg beugen

Wuppertal · Nach einer kurzen Schwächephase in der zweiten Halbzeit verliert der Handball-Bundesligist Bergischer HC in der ausverkauften Uni-Halle gegen den Tabellenvierten unter Wert mit 23:27 (10:12).

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Foto: nn

Gänsehautstimmung in der Uni-Halle. Vor 3000 Zuschauern in der ausverkauften Arena auf dem Johannisberg lieferte Handball-Bundesligist Bergischer HC dem bärenstarken Tabellenvierten SC Magdeburg am Sonntag einen tollen Kampf, musste sich aber am Ende recht deutlich mit 23:27 (10:12) beugen.

Prunkstück des BHC war wieder einmal die Abwehr, die mit dem wiedergenesenen Max Darj und Csaba Szücs im Innenblock dem Magdeburger Klasse-Rückraum um Marko Bezjak und Christian O‘ Sullivan von Beginn an Paroli bot. Weil auch Torwart Christian Rudeck dahinter auf dem Posten war, blieb der BHC in der ersten Hälfte auf Augenhöhe, drehte jeweils einen 1:3- und 6:9-Rückstand in eine eigene Führung. Die Halle tobte, etwa als der für den Siebenmeter eingewechselte Sebastian Rutschmann beim Stand 5:7 einen Siebenmeter von Nationalspieler Matthias Musche entschärfte oder als Milan Kotrc nach riskantem aber gekonnten Pass von Arnor Gunnarsson aus der Abwehr im Gegenstoß den 9:9-Zwischenstand erzielte. Es war ein atemberaubendes Spiel, in dem beide Teams immer wieder kleine Schwächen des Gegners (dazu gehörten beim BHC zwei verworfene Siebenmeter) nutzten, um den Spieß umzudrehen.

Gegen Ende der ersten Hälfte gelang das leider den Magdeburgern, als der BHC mehrfach in Serie am dänischen Weltmeister Jannick Green im SCM-Tor scheiterte und die Gäste die Chance zu Gegenstößen nutzten. So mussten die Bergischen einen Zwei-Tore-Rückstand mit in die Kabine nehmen.

In der aus der ersten Hälfte noch mitgenommenen Überzahlphase egalisierten die Löwen aber bereits durch Gunnarsson (Siebenmeter und Gegenstoß) – und so schien es zunächst mit dem Ergebnis-Jojo weiterzugehen. Max Darj vergab die Chance, den BHC erstmals mit zwei Toren in Führung zu bringen, Magdeburgs Top-Linksaußen Robert Weber glich zum 13:13 aus und brachte anschließend wieder Magdeburg in Front. Der SCM nutzte dann eine Überzahlphase, um drei Tore zwischen sich und den BHC zu legen.

BHC-Trainer Sebastian Hinze brachte nun Leos Petrovsky und Tomas Babak, und eine Co-Produktion der beiden führte wieder zum Anschlusstreffer. Der lange verletzte Daniel Fontaine, schon vor der Pause für den offensiv etwas unglücklich agierenden Fabian Gutbrod eingewechselt, hatte nun auch seine Eingewöhnungsphase überwunden und traf schön zum 15:17. Kurzfristig wurde es ein offener Schlagabtausch, in dem beide Abwehrreihen etwas den Überblick verloren. Magdeburg beendete dies Phase aber früher und legte beim 21:16 nach 44 Minuten erstmals fünf Tore zwischen sich und den Gegner.

Hinze versuchte, mit der nächsten Auszeit seine Reihen wieder zu ordnen. Um noch etwas Zählbares zu holen, war es gegen diesen starken Gegner aber zu spät. Immerhin konnte der Rückstand noch etwas reduziert werden, wozu Arnor Gunnarsson mit zwei Gegenstoßtreffern nach einem Lauf über das halbe Feld beitrug. Mit sechs Treffern war der Isländer auch bester BHC-Schütze.

Mit nun ausgeglichenen Punkteverhältnis von 23:23 bleibt der BHC Achter und hat nun zwei Wochen Zeit, um sich auf Göppingen vorzubereiten. Es ist die erste von dann drei Auswärtsaufgaben in Serie.Das nächste Heimspiel folgt nach anschließender Länderspielpause erst am 20. April gegen Melsungen in der Uni-Halle.

Die Trainerstimmen

Die Uni-Halle hat ihren Schrecken für Magdeburg ein wenig eingebüßt. „Ich bin sehr glücklich über diese zwei Punkte, denn ich glaube, ich habe hier weder als Aktiver noch als Trainer jemals etwas geholt“, sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert anschließend und lobte den BHC: „Sehr schwierige Halle, schöne Athmosphäre und eine tolle Mannschaft. Wir wussten das es schwer wird.“

Im Spielverlauf gab es ihm zu viele Wellentäler. Da sei seine Mannschaft dann die abgezocktere gewesen. Das sah auch BHC-Trainer Sebastian Hinze so, der vor allem die BHC-Schwächephase nach der 40. Minute als den Grund für die Niederlage ansah. „Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir hätten uns gerne belohnt, konnten es aber nicht, weil wir kein Topspiel gegen einen guten Gegner gezeigt haben.“

(gh)
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