BHC hat Mitleid nicht nötig

Beim klaren 25:36 gegen Berlin war nicht alles schlecht. Jetzt können die Löwen Kraft tanken.

Wuppertal. Nur für einen Tag — bis Mittwochabend — durften sich die Füchse Berlin nach dem Kantersieg gegen den Bergischen HC über die Tabellenführung freuen (siehe Tabelle Seite 10). Beim BHC dürften die Nachwirkungen des deutlichen 25:36 gegen den Hauptstadtclub länger dauern. Elf Tage Zeit bleiben bis zum nächsten Spiel gegen N-Lübbecke, die happige Niederlage zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Erkenntnis eins: Gegen diesen Gegner wäre es selbst in Bestbesetzung sehr schwer geworden, etwas zu holen. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Kapitän Viktor Szilágyi, Max Herrmann und Jan Artmann im Vorfeld war das aber nahezu unmöglich.

„Der BHC war angeschlagen, wir hatten den vollen Kader zur Verfügung und konnten in der zweiten Hälfte unsere jungen, hungrigen Spieler bringen, die alle heiß darauf waren zu spielen“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. „Schön, ist, dass man mit dem BHC kein Mitleid haben muss“, fügte Hanning mit Blick auf dessen immer noch komfortable Tabellensituation an. Der Club sei wesentlich besser aufgestellt, als bei seinem Erstliga-Debüt vor zwei Jahren.

Ob er damit BHC-Rückraum-Recke Michael Hegemann, mit dem er befreundet ist und anschließend essen ging, aufrichten konnte, erschien allerdings fraglich. „Ich hatte mir schon erhofft, mit einer besseren Laune essen gehen zu können“, sagte „Hege“. Er würde am liebsten zwei Tage später gleich wieder spielen, um die Scharte auswetzen zu können. „Rein vom Kopf her wäre das gut, andererseits ist es aber wohl besser, dass sich unsere Verletzten nun auskurieren können“, sagte er und setzte die Ziele bis zur Winterpause hoch: „Mindestens vier Punkte will ich aus den Spielen gegen Lübbecke, Kiel, Hamburg und Gummersbach noch holen.“

Trainer Sebastian Hinze war bemüht, auch die positiven Aspekte des Spiels gegen Berlin herauszukehren, und die habe er vor allem im ersten Abschnitt gesehen, als der BHC nach schnellem 0:4-Rückstand Paroli bot. „Mit einem sehr, sehr guten Ali Oelze und Fabian Gutbrod, die gezeigt haben, dass sie in der Lage sind, Führungsaufgaben zu übernehmen, wenn andere ausfallen.“ Oelze selbst war vor allem über die wiedergefundene Sicherheit vom Siebenmeterpunkt froh. „Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich in einem Spiel keinen Fehlversuch hatte“, kommentierte er seine vier Volltreffer bei vier Siebenmetern.

BHC—Geschäftsführer Jörg Föste zeigte sich begeistert vom Publikum in der Uni-Halle. Toll wie die uns selbst noch in der zweiten Halbzeit angefeuert haben, als würden wir nicht hoch zurückliegen. Hier gibt es eine Handball-Euphorie.“ Und gegen Kiel und Gummersbach ist schon jetzt so gut wie ausverkauft.

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