BHC fehlte nicht viel zur Sensation

Im Pokalknüller in der Uni-Halle ließ sich der BHC vom HSV Hamburg lange nicht abschütteln. Die Entscheidung beim 28:32 fiel erst spät.

Wuppertal. Es hat nicht sollen sein. Trotz einer großen kämpferischen Leistung haben die Handballer des Bergischen HC die Pokalsensation verpasst. Am Ende verlor der Zweitligist gegen das europäische Spitzenteam des HSV Hamburg mit 28:32 (14:14). Fast 2300 Zuschauer in der Wuppertaler Uni-Halle waren vom Spiel ihrer Mannschaft dennoch begeistert.

Schon vor Spielbeginn hatte sich für die Zuschauer das Kommen gelohnt: Gänsehaut-Atmosphäre, als die Spielfeldbeleuchtung ausgeschaltet wurde und nur noch 2000 von einem Sponsor verteilte rote und blaue Leuchtstäbe glimmten.

Das Einlaufen der Spieler des großen Favoriten HSV Hamburg ging dabei fast unter. Dafür veranstalteten die Zuschauer ein umso größeres Spektakel, als ihre Zweitliga-Lieblinge durch die Nebelwand in die Arena einliefen. Es war angerichtet für einen großen Pokalabend. Und obwohl die Fans natürlich auf eine Überraschung im Duell David gegen Goliath spekulierten, so richtig daran glauben, wollten zunächst nur die Wenigsten.

Nach nervösem Beginn und einem schnellen 2:5-Rückstand sah es anfangs tatsächlich nicht gut aus. Doch dann waren es vor allem zwei Mann, die den BHC zurück ins Geschäft brachten. Schlussmann Jan Stochl hielt ein paar wichtige Bälle und Rechtsaußen Richard Wöss netzte dreimal eiskalt gegen HSV-Keeper Dan Beutler ein.

Nach dem Anschlusstreffer zum 6:7 durch Christian Hoße sah sich Gästetrainer Martin Schwalb genötigt, eine Auszeit zu nehmen, um den Lauf des BHC zu unterbrechen. Doch die Löwen hatten nun Witterung aufgenommen und gemerkt, dass an diesem Abend etwas möglich war gegen den HSV, bei dem sieben Akteure verletzungsbedingt ausfielen. Auch Star Pascal Hens, den man noch fit zu machen versucht hatte, musste passen.

Zur Halbzeit hielt der BHC das Unentschieden, war voll im Soll mit seiner Marschroute, die Partie so lange wie möglich offen zu halten und dann über die Breite des Kaders die Entscheidung zu suchen.

Nach Wiederbeginn drehte zunächst Viktor Szilágyi auf, nachdem es aus dem Rückraum im ersten Durchgang noch nicht geklappt hatte. Dank seiner Würfe ging der BHC sogar mit 16:15 in Führung, bekam dann aber Probleme mit der Effektivität. Zweimal kurz nacheinander verwarf Wöss von Außen, leistete sich zudem noch einen Fangfehler am eigenen Kreis, der mit einem Gegentreffer bestraft wurde.

Der HSV zog auf 22:19 davon, doch mit der Einwechslung von Keeper Mario Huhnstock für den nachlassenden Stochl gelang BHC-Trainer Sebastian Hinze ein Glücksgriff. Und mit Emil Berggren gleich noch ein weiterer hinterher. Der schwedische Neuzugang, der in den vergangenen Wochen im Angriff noch nicht viel Einsatzzeit bekommen hatte, tankte sich erst unwiderstehlich durch die Hamburger Deckung und ließ wenig später einen tollen Treffer aus der zweiten Reihe folgen.

Damit war die Berggren-Blüte dann allerdings vorbei, und nach mehreren umstrittenen Siebenmeterpfiffen gegen den BHC (alle sieben Strafwürfe von Lindberg verwandelt) und einem Doppelschlag von Hamburgs Michael Kraus war die Partie beim 26:30 so gut wie verloren.

Durch zwei schnelle Tore von Christian Hoße kam der BHC 86 Sekunden vor Schluss beim 28:30 noch einmal auf Schlagdistanz heran. Ein letztes Mal witterte die Kulisse die Chance auf die Sensation, doch mit aus der Champions League gewohnter Cleverness brachten die Hamburger den Sieg ins Ziel.

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