Handball-Bundesliga BHC baut auf Trotzreaktion in Berlin

Handball: Nach der ernüchternden Vorstellung gegen Stuttgart sieht Föste die Mannschaft in der Pflicht und stützt Trainer Hinze.

Handball-Bundesliga: BHC baut auf Trotzreaktion in Berlin
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Nur vier Tage haben Spieler und Verantwortliche von Bundesliga-Schlusslicht Bergicher HC Zeit, den ernüchternden Auftritt vom Samstag gegen Stuttgart (26:35) zu verarbeiten und die nötigen Schlüsse daraus zu ziehen. Bereits am Mittwoch geht es für die Löwen schließlich im Abstiegskampf weiter. Beim Tabellenvierten Füchse Berlin ist die Mannschaft dann - anders als am Samstag - allerdings klar in der Außenseiterrolle.

Dabei kann es eigentlich nur besser werden. Den Auftritt vom Samstag bezeichnete BHC-Beirat Jörg Föste jedenfalls als bisherigen Tiefpunkt einer Saison, die für alle Beteiligten weit hinter der Erwartungen verlaufe. Insbesondere die Hoffnung in der Winterpause die Abwehr dichter zu bekommen, wurde bitter enttäuscht, was Föste aber der Mannschaft aufs Butterbrot schmiert. „Unsere Haltung hat sich noch einmal bestätigt, dass es nicht am Trainer liegt“, sagte Föste und bekräftigt noch einmal, wie im Dezember, dass die Personalie Sebastian Hinze für ihn nicht zur Disposition stehe.

„Für mich hat sich bestätigt, dass daran nicht der Trainer das Problem ist“, gab Föste seinem Übungsleiter erneut Rückendeckung, nahm stattdessen jeden einzelnen Spieler in Pflicht. „Das sind alles Profihandballer, da muss man von ihnen eine andere Haltiung erwarten. Ich habe sie lange genug in Schutz genommen“, sagte Föste. Von seiner Pauschalkritik nahm er lediglich Sportdirektor Viktor Szilágyi aus, der sich im Abstuegskampf noch einmal als Spieler zur Verfügung gestellt hatte, und Kistian Nippes aus. Mit seinem kämpferischen Auftritt nach fünfmonatiger Verletzungspause habe Kapitän Nippes, als einiger der wenigen die Haltung an den Tage gelegt, die man im Abstiegskampf brauche.

Um mögliche Sondermaßnahmen im Hinblick auf die Mannschaft festzulegen, wolle man das Berlin-Spiel und damit die Reaktion auf den desolaten Auftritt vom Samstag abwarten. Föste: „Danach haben wir ja etwas Zeit.“ Zehn Tage nach der Partie in Berlin, beginnen dann mit dem Heimspiel gegen Coburg die entscheidenden Wochen, wenn der BHC in Kurzer Folge noch auf Lemgo Leipzig und Minden trifft. Danach dürfte schon klar sein, ob der BHC überhaupt noch einmal an die Nichtabstiegsplätze herankommt.

So weit denkt Sebastian Hinze freilich nicht. „Ich muss am Montagnachmittag wieder in der Halle stehen und meinen Spielern Selbstvertrauen vermitteln. Bis dahin muss ich die Enttäuschung von Samstag verarbeitet haben. Das erwartet man von mir und ddiesen Anspruch stelle ich auch selbst an mich.“

Natürlich hat Hinze am Sonntag den klaren Berliner 34:29-Erfolg beim TVB Lemgo verfolgt, dabei aber auch defensive Probleme des Champions-League-Kandidaten ausgemacht. „Silvio Heinevetter im Tor hat da vieles zugedeckt“, sagt Hinze, der die Berliner Deckungsreihe nach dem Ausfall von Kresimir Kozina und Drago Vukovic verwundbar gesehen habe. „Wir müssen mutig angreifen“, fordert er, will jedem Spieler noch einmal deutlich vor Augen führen, was seine Aufgabe ist, und was von ihm erwartet wird.

Fraglich ist noch der EInsatz von Rechtsaußen Nils Artmann, der am Sonntag in der zweiten Mannschaft gespielt und sich eine schwere Prellung zugezogen hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort