BHC auch 2011 unter Volldampf

Nach dem Sieg in Hüttenberg folgt wegen der WM eine fünfwöchige Spielpause.

Wuppertal. Besser hätte der Jahresausklang für die Handballer des Bergischen HC kaum sein können. Den bisherigen Spitzenreiter TV Hüttenberg mit einer hervorragenden Leistung (29:24) klar in die Schranken gewiesen und für großes Aufhorchen in der Liga gesorgt. Völlig unabhängig davon, wie das Hickhack um den möglichen Sechs-Punkte-Abzug enden sollte: Mit dem BHC ist in dieser Verfassung im Aufstiegsrennen zu rechnen. Realistisch betrachtet dürften wohl nur Hüttenberg, Düsseldorf und eben der BHC für den Direktaufstieg in Frage kommen.

Sollte der BHC die sechs umstrittenen Zähler behalten, läge das Trio (mit dem BHC an der Spitze) nur einen Punkt auseinander. Bis zum Verfolgerfeld mit Bietigheim, Bittenfeld, Korschenbroich und Neuhausen klafft bereits eine Lücke von fünf, sechs beziehungsweise sieben Punkten.

Vielleicht war es sogar eben der drohende Punkte-Abzug, der den Bergischen den entscheidenden Impuls gegeben hat. Daraufhin schworen sich Mannschaft und Trainerteam nämlich ein: „Wir verlieren kein Spiel mehr!“ Und seit der Korschenbroich-Schlappe Anfang November haben die „Löwen“ Wort gehalten und Taten folgen lassen. Zwischenbilanz: Acht Siege in Serie. Nur Düsseldorf (zehn Erfolge) ist noch besser.

Nun folgt die fünfwöchige WM-Pause. Während sich Hüttenbergs Trainer Jan Gorr („Gegen den BHC waren wir in nahezu allen Belangen unterlegen“) freut, dass sein Team regenerieren und frische Kräfte tanken kann, bedauert BHC-Trainer HaDe Schmitz, dass nun der Rhythmus unterbrochen ist.

Denn für die Bergischen könnte es runder kaum laufen. 13 (gesunde) Spieler waren zuletzt beim Training richtig gut in Form. „Dass jetzt die Pause kommt, ist eigentlich schade, weil wir gerade so gut in Zug sind. Andererseits tut eine Pause aber auch mal gut“, sagt Schmitz. Zum Sieg in Hüttenberg meinte er: „Diese Leistung macht mich einfach nur stolz.“

Es war übrigens nicht nur wegen der Tabellensituation ein wichtiger Erfolg, den der BHC in Hüttenberg (nach zuvor vier Niederlagen) landete. Gleichzeitig war es auch eine große Genugtuung. „Nach unserer unglücklichen Hinspielniederlage hatte deren Betreuer gesagt, dass wir total schlecht wären“, erinnert sich BHC-Kreisläufer Henning Quade.

Vor der Partie hatten die Hüttenberger Spieler im Kabinengang übrigens laut gesungen — offensichtlich eine Art Psychotrick. Gebracht hat er nichts. Denn wenn eine Mannschaft psychisch und physisch auf den Punkt zu 100 Prozent da war, dann war es der BHC. „Wir haben richtig Vollgas gegeben, Und wenn wir in der Anfangsphase ein paar weniger Fehler gemacht hätten, wäre das Ergebnis noch klarer ausgefallen“, sagte Quade überzeugt.

Alexander Oelze stimmte in Quades Aussage mit ein. „Das war eine überragende Leistung. Es ist ein große Befriedigung hier gewonnen zu haben. Vor allem auch in dieser Deutlichkeit“, sagte der Mittelmann, der eineinhalb Tage vor der Partie zum ersten Mal Vater geworden war. Von einer durchwachten Nacht war Oelze aber nichts anzumerken. „Wir haben alles das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten“, freute sich Oelze. „Vorne mit Geduld und insgesamt auch als Mannschaft haben wir gut zusammengespielt.“

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