Handball-Bundesliga BHC stand kurz vor der Überraschung

Düsseldorf/Wuppertal · Beim 23:24 gegen Magdeburg zeigte der BHC eine Top-Abwehrleistung, scheiterte für den ersten Sieg in Düsseldorf aber vorne zu oft.

 Max Darj in Top-Wurfposition. Doch nur ein Treffer gelang dem Schweden, der seinen Vertrag verlängert hat, gegen Jannick Green.

Max Darj in Top-Wurfposition. Doch nur ein Treffer gelang dem Schweden, der seinen Vertrag verlängert hat, gegen Jannick Green.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Dass die Chancen auf eine Überraschung und den ersten Sieg im Düsseldorfer ISS Dome ohne den kurzfristig erkrankten Linus Arnesson schlechter stehen würden, war vor dem Anpfiff klar gewesen. Doch der Bergische HC kam gegen den SC Magdeburg am Sonntag lange für den Sieg in Frage. Die Löwen boten eine herausragende Defensivleistung, verpassten es aber, sich beim 23:24 (11:10) vor 5008 Fans dafür zu belohnen. Sie scheiterten ein paar Mal zu oft an Magdeburgs Weltmeister im Tor, Jannick Green. Nach der Vorrunde, die der BHC so gerne mit ausgeglichenem Punktekonto abgeschlossen hätte, stehen nun 15:19 Zähler und vorläufig Rang zehn zu Buche.

Linus Arnesson fehlt erkrankt, Max Darj verlängert bis 2022

Die erste gewaltige Reaktion des Publikums bekam der Bergische HC bereits vor dem Anwurf. Nachdem die Mannschaft das Feld betreten hatte, verkündete der Club mit einem Einspiel-Film auf dem Videowürfel die Vertragsverlängerung von Max Darj. „En gang lejon, evigt lejon“, lautete der Schriftzug mit dem das vorzeitig bis Sommer 2022 ausgebaute Engagement präsentiert wurde. Die Übersetzung: „Ein Mal Löwe, immer Löwe.“ Gemeint sind freilich die Bergischen Löwen, und nicht – wie die Gerüchteküche in den vergangenen Wochen hatte vermuten lassen – die Rhein-Neckar Löwen.

Darj stand dann auch gleich im Fokus, denn die Abwehrreihen beider Teams funktionierten hervorragend. In den ersten elf Minuten brachten weder der SC Magdeburg noch der Bergische HC ihr gefürchtetes Tempospiel zur Geltung. Der SCM startete erfolgreicher, weil er seine Chancen konsequenter nutzte, doch durch Arnor Gunnarssons verwandelten ersten Gegenstoß der gesamten Partie kamen die Löwen auf 3:4 heran.

Der BHC blieb den Gästen auf den Fersen, setzte Nadelstiche und verkraftete vor allem viele Dämpfer. So glitt Gunnarsson der Ball beim Konter ohne Gegnereinwirkung aus der Hand. Statt 8:8 stand es Sekunden später 7:9. Davon ließen sich die Hausherren genauso wenig beeindrucken wie von zwei, drei weiteren vergebenen klaren Möglichkeiten und ein paar unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen, die den BHC auf dem Weg zum Tor noch aufhielten. Schließlich stand das Grundgerüst in Form der 6:0-Abwehr und eines extrem disziplinierten Angriffs.

Lukas Stutzke glich nach toller Einzelaktion zum 9:9 aus, Yannick Fraatz verwertete einen langen Pass zum 10:10. Und Fabian Gutbrod verwandelte aus neun Metern im letzten Angriff vor der Pause. Die nächsten Dämpfer folgten aber danach. Die Löwen spielten Jeffrey Boomhouwer frei, der aber an Jannick Green scheiterte. Und auch Csaba Szücs vergab aus der zweiten Welle. Dazu war der BHC in dieser Phase erneut zwei Mal am falschen Ende von kritischen Entscheidungen der Unparteiischen, die keine gute Figur machten.

Ganz im Gegensatz übrigens zu Christopher Rudeck, der inzwischen für den ebenfalls ordentlichen Tomas Mrkva zwischen den Pfosten stand. Der Torhüter parierte mehrere Male in Folge stark und ebnete damit den Weg zu einem 3:0-Lauf, den Maciej Majdzinski mit einem mächtigen Wurf zum 16:14 komplettierte. Zwei schnelle Magdeburger Tore, ein vergebener Siebenmeter von Boomhower, ein Sechs-Meter-Schuss von Kristian Nippes, den Green parierte: Kein Misserfolg brachte die Löwen aus der Konzentration. Sie überstanden auch diese schlechte Phase und übernahmen durch einen Gunnarsson-Strafwurf beim 19:18 wieder die Führung.

Fehlwürfe erreichen ein
zu hohes Ausmaß

Der große Wurf gegen den SC Magdeburg war so nah. Aber ein paar eigene Tore mehr wären einfach nötig gewesen. Szücs’ und Gutbrods Fehlwürfe taten genauso weh wie Fraatz’ doppeltes Scheitern aus sechs Metern. So genügte sie nicht, die wohl beste Abwehrleistung der Löwen dieser Saison. Die Ostdeutschen erzielten die wichtigen Treffer und entführten einen – aus ihrer Sicht – glücklichen Sieg.

(trd)
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