Handball-Bundesliga BHC setzt auf striktes Hygienekonzept

Wuppertal · Der Einzug in das neue Trainingszentrum erfolgt am Montag lautlos. Die Präsentation des neuen Trikots findet ohne Spieler und Livestream statt.

 Trainer Sebastian Hinze und Geschäftsführer Jörg Föste befolgen mit dem BHC das Hygienekonzept der Bundesliga strengstens.

Trainer Sebastian Hinze und Geschäftsführer Jörg Föste befolgen mit dem BHC das Hygienekonzept der Bundesliga strengstens.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ohne Corona wäre es wohl ein festlicher Anlass gewesen, wenn der Bergische HC seine erste Trainingseinheit im neuen Leistungszentrum an der Höhscheider Kanalstraße in Solingen absolviert. Nun ziehen die Bundesliga-Handballer am kommenden Montag eher lautlos in den von Michael Kölker (Forst Technologie) errichteten Komplex. Die Profis werden mit Beginn der zweiten Trainingsphase noch etwas strikter isoliert, haben sich darüber hinaus am Donnerstag einem Corona-Test unterzogen.

„Das wird nun regelmäßig geschehen“, sagt Trainer Sebastian Hinze, ohne dem Leitfaden der Handball-Bundesliga (HBL), dem sich in den kommenden Tagen alle Clubs anschließen sollen, vorweggreifen zu wollen. Das Konzept zur Durchführung des Trainings- und Spielbetriebs sieht vor, dass Kontakte auf ein Minimum zurückgeführt werden. Um den Vorgaben, die derzeit noch eine Empfehlung darstellen, zu entsprechen, hat der Bergische HC auch seine für kommenden Mittwoch geplante Trikotpräsentation abgesagt.

Die Vorfreude auf den Einzug ins Leistungszentrum ist bei Hinze dennoch gewaltig. „Der Fitnessraum ist zwar noch nicht fertig, aber bald werden wir alles an einem Ort haben“, nennt der Coach einen der großen Vorteile der Trainingsanlage. Auch sein Büro wird der 41-Jährige dort beziehen. Das erste Testspiel unter dem neuen Dach ist für Freitag geplant. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit soll Zweitligist HSG Konstanz kommen. „Das ist der Plan, aber konkret bestätigen lässt sich das erst Mitte der kommenden Woche“, mahnt Hinze. „Das wird bei nahezu jedem Testspiel so sein.“

„Für sieben Wochen haben
wir genug zu tun.“

Hintergrund ist die Bedingung, dass auch die Spieler des Gegners durchgetestet sind und zum Beispiel auch diese keinen Kontakt mit ungetesteten Mannschaften gehabt haben – Vorsichtsmaßnahmen, die sicherstellen sollen, dass Hinze und Co. ihren Fokus auf das Sportliche legen können. Denn freilich soll der Bundesliga-Saisonstart am ersten Oktober-Wochenende glücken. „Das ist für mich natürlich noch weit weg“, sagt Hinze. „Ich freue mich jetzt erst einmal darauf, die Mannschaft bestmöglich vorzubereiten.“ Zwei Wochen hatten die Löwen nun frei. Zeit, die der Trainer genutzt hat, um einen Plan zu erarbeiten. „Es wird natürlich auch weiterhin um die Arbeit an der Physis der Spieler gehen, aber auch die Qualität des Hallentrainings wird sich nun merklich steigern.“

Ab der zweiten Woche werde die Mannschaft verstärkt an ihrem Konzept für Gegenstoß und zweite Welle arbeiten. Für den BHC, der seit Jahren taktisch auf eine starke Deckung setzt, die Ballgewinne erzwingt und erbarmungslos ins Tempospiel geht, ist die Verbesserung dieser Stärke von enormer Bedeutung. „Wir wollen eine sehr hohe Stabilität und Sicherheit haben“, meint Hinze, der auch das zweite Abwehrsystem in der bevorstehenden Saison häufiger nutzen möchte. Dabei handelt es sich um die 5:1-Variante, die mit einem vorgezogenen Spieler offensiver ausgerichtet ist als die BHC-typische 6:0-Deckung. „Für die sieben Wochen haben wir genug zu tun“, ist der Coach überzeugt.

Drei weitere Testspiele stehen derzeit fest: Am 12. September will der BHC im ISS Dome erstmals vor Publikum spielen. Um 15 Uhr ist Essen zu Gast. Eine Woche später geht es zum Spielo-Cup nach Lübbecke – ohne Zuschauer. Erster Gegner ist GWD Minden. Danach könnte es gegen N-Lübbecke oder Leipzig gehen. 

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