Sportler der Woche Christopher Rudeck nutzt die Zeit der Ungewissheit

Wuppertal · Verpasst der BHC-Torwart nach Innenbandriss vielleicht kein Spiel?

 Christopher Rudeck war in bereits fünf Saisons beim BHC bisher bei allen Spielen dabei.

Christopher Rudeck war in bereits fünf Saisons beim BHC bisher bei allen Spielen dabei.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Als Christopher Rudeck im Auswärtsspiel des Bergischen HC beim HC Erlangen vom Feld humpelte, waren die Befürchtungen groß. Würde es das letzte Saisonspiel des Torhüters gewesen sein? Ein Innenbandriss im Knie zwingt den 25-Jährigen zu einer mehrwöchigen Pause. Die Fragestellung hat sich inzwischen geändert: War die 26:28-Niederlage am 5. März das letzte Saisonspiel des BHC? Die Handball-Bundesliga-Saison wurde aufgrund der Corona-Krise bis mindestens zum 22. April ausgesetzt.
„Ich bin ganz dankbar, dass ich nun nicht von außen zusehen muss“, sagt Rudeck. „Mir wurde immer wieder berichtet, wie schlimm es sei, Spiele der eigenen Mannschaft zu sehen, aber nicht eingreifen zu können.“ Erlebt hat es der Sportler bisher nicht. In seiner Zeit beim Bergischen HC – Rudeck befindet sich in der fünften Saison – hat er noch kein Spiel der Löwen verpasst. „Bei vorherigen Stationen war ich vielleicht mal krank, aber eine große Verletzung hatte ich nie.“

Diesmal hat es ihn erwischt – wobei sich das Knie von Anfang an nicht besonders schlimm angefühlt habe. Tatsächlich hätte es den Torhüter härter erwischen können. „Kreuzband und Meniskus sind in Ordnung. Das hätte mich viel länger außer Gefecht gesetzt.“ Den Innenbandriss kuriert der Handballer konservativ aus. Eine Bandage hält das Knie in einer bestimmten Position, die Reha ist planmäßig angelaufen.

„Schmerzen habe ich überhaupt nicht mehr – selbst beim Auftreten nicht“, erläutert Rudeck. Dass das Coronavirus nun die Saison zu einem abrupten Stopp gebracht hat, begrüßt der Keeper freilich nicht, „auch wenn wir die Zeit natürlich gut nutzen können, um zu regenerieren.“ Das gilt auch für die beiden langzeitverletzten Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine. „Trotzdem ist die Lage selbstverständlich ganz großer Mist – auch wenn man überlegt, was wirtschaftlich alles daran hängt.“

Wie die übrigen BHC-Spieler wird nun auch Rudeck in der Reha von BHC-Physiotherapeut Severin Feldmann betreut. Für den wurde während der Corona-Zeit in der Praxis von Physiovital von Mathias Haide ein eigener Raum eingerichtet, um die Mannschaft möglichst gut zu isolieren und eine Quarantäne zu verhindern.

„Wenn alles gut läuft, verpasse ich in dieser Saison doch kein Spiel“, meint Rudeck, der sich von der Ungewissheit nicht die Laune verderben lässt, zumal zu Hause das Ende Februar geborene Söhnchen Matti die junge Familie auf Trab hält. „Wir versuchen nun alle das Beste aus der Situation zu machen. Nur planbar ist eben nichts, weil sich die Lage ständig ändert.“ So weiß der Sportler auch noch nicht, ob er wie geplant am 20. Juni seine Freundin Nele in Flensburg heiraten kann. „Wir wissen nicht, zu was uns das Virus noch zwingt. Gleichzeitig kann es sein, dass wir noch in der Saison stecken. Es ist alles offen.“ Eine Weiterführung der Spielzeit würde sich Rudeck selbstverständlich wünschen. „Nur vor leeren Rängen macht es aus meiner Sicht keinen Sinn.“

(trd)
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