Handball-Bundesliga BHC-Rumpfteam macht Kiel Probleme

Kiel/Wuppertal · Ohne Sieben und nach Corona-Quarantäne spielten die Bergischen Handballer beim Meister lange gut mit, mussten beim 30:33 erst am Ende abreißen lassen.

 Max Darj und Lukas Stutzke stoppen hier Sander Sagosen. Die BHC-Abwehr hatte den THW-Star gut im Griff.

Max Darj und Lukas Stutzke stoppen hier Sander Sagosen. Die BHC-Abwehr hatte den THW-Star gut im Griff.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ein Wunder blieb dem Bergischen HC verwehrt, doch trotz schwierigster Vorzeichen haben sich die Löwen am Donnerstag beim Deutschen Meister THW Kiel bravourös geschlagen. Beim 33:30 (16:14) bereiteten sie dem Top-Favoriten lange Probleme, konnten nach 48 Minuten sogar zum 25:25 ausgleichen. Mit einem 6:1-Lauf entschied Kiel erst danach die Partie. Doch der BHC gab sich bis zum Schluss nicht auf.

 Gleich auf sieben Spieler mussten die Löwen mit den verletzten Maciej Majdzinski und Yannick Fraatz sowie Fabian Gutbrod, Sebastian Damm, Tom Kare Nikolaisen, Tomas Babak und Csaba Szücs verzichten. Sie  kamen aus zweiwöchiger Corona-Quarantäne, ließen sich im Spiel aber auch von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht beeindrucken. Die hatten sie bereits in der ersten Halbzeit und zwar  gleich bei den ersten drei Torchancen. Max Darj scheiterte frei an Kiels Schlussmann Niklas Landin, Jeffrey Boomhouwer misslang der Abschluss von außen, und auch Linus Arnesson hatte kein Glück. Angesichts der Tatsache, dass auch Löwen-Keeper Christopher Rudeck gut ins Spiel fand und die BHC-Abwehr von Anfang an funktionierte, war es schon bitter, dass sich der gute bergische Start nicht im Ergebnis zeigte.

So waren es die Kieler, die durch den in der Anfangsphase starken Miha Zarabec vorlegten, ehe der BHC vor allem durch den stark aufspielenden David Schmidt verkürzte und zwischenzeitlich sogar ausglich. Bis zum 7:8 von Tom Bergner blieben die Löwen dran, scheiterten dann aber zwei weitere Male durch Boomhouwer, was die Hausherren zur 11:7-Führung nutzten.

BHC-Coach Sebastian Hinze, der in der personell dünnen Situation ohnehin improvisieren musste, nahm seine erste Auszeit und stellte nochmals um. Für Boomhouwer kam Tobias Schmitz aus der zweiten Mannschaft, und die Löwen setzten auf das taktische Mittel des siebten Feldspielers. Wenig später kam Schmitz von Linksaußen zu seinem ersten Torwurf in der Bundesliga - und traf gleich.  Clever spielten die Löwen den letzten Angriff vor der Pause, bei dem Darj einen Siebenmeter herausholte, den Arnor Gunnarsson zum 14:16 versenkte.

In Überzahl kamen die Gäste nach der Pause durch zwei Treffer von Linus Arnesson heran. Der Schwede war Denker und Lenker des BHC-Spiels. Sein Pass auf Darj über das gesamte Feld zum 17:18 nach einer Parade des inzwischen im Tor stehenden Tomas Mrkva war grandios. Der Keeper hielt erneut und ebnete damit den Weg zur nächsten Arnesson-Darj-Kombination. Plötzlich stand es 18:18, und die Löwen hatten wieder den Ball. Zwei Arnesson-Fehlpässe und daraus folgende schnelle Gegentore sorgten für etwas Beruhigung bei den Kielern.

Als der BHC etwas nachzulassen schien, nahm Hinze seine nächste Auszeit - und was für eine: Er forderte mehr Bewegung sowie Aggressivität in der Abwehr und wollte die Kieler dazu zwingen, von außen abzuschließen. Er schloss mit: „Männer, weiter dran glauben.“ Und das taten sie. Alexander Weck versenkte drei Mal in Folge, bediente dann Darj, der auf 25:25 stellte. Wieder hatten die Bergischen die Chance, erstmals selbst in Front zu gehen, wieder ging der Ball verloren  und Kiel konterte.

Die Gäste gaben die Kugel nun zu häufig aus der Hand, der THW stellte auf 29:25 neun Minuten vor Schluss. Würden sich die Löwen auch davon wieder erholen? Nein. Gunnarsson verkürzte noch auf drei Treffer, doch zu viele technische Fehler brachten die Kieler nun endgültig auf die Siegerstraße.

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