Handball-WM: Weltmeister im Schongang

Das deutsche Team besiegt Algerien 32:20 – und hat das schnell abgehakt.

Varazdin. Als Algeriens Trainer Kamel Akkeb wort- und gestenreich seine Spielanalyse vorantrieb, blickten Bundestrainer Heiner Brand und Dominik Klein gespannt auf jenen Fernsehschirm im Presseraum, auf dem die packende Partie der Gruppe A zwischen Schweden und Spanien über die Mattscheibe flimmerte.

Die deutsche Abgesandtschaft zur Pressekonferenz hatte das soeben mit einem 32:20 (16:10)-Sieg beendete Spiel gegen den krassen Außenseiter bereits verdrängt und den fünften Sieg im fünften Spiel gegen den nordafrikanischen Handball-Zwerg zu den Akten gelegt.

"Wir haben nicht an Schonung gedacht, sondern wollten in erster Linie den Sieg sichern", versuchte der Bundestrainer das "Trainingsspiel unter Wettbewerbsbedingungen" ins rechte WM-Licht zu rücken. Es wollte ihm nicht recht gelingen. Vielmehr musste Brand Fragen nach dem kommenden Gruppengegner Mazedonien (Mittwoch, 17.30 Uhr, RTL) beantworten.

Die Nachbarn des WM-Gastgebers hatten eineinhalb Stunden zuvor Vize-Weltmeister Polen in einem Krimi mit 30:29 auf den Boden zurückgeholt und die Ausgangslage für die Qualifikation zur Hauptrunde, die am Samstag in Zadar an der Adria startet, entscheidend verändert.

Die letzten beiden Gruppenspiele gegen Mazedonien und Polen haben für das DHB-Team jetzt Endspielcharakter. Einerseits wegen des Überlebens im Titelkampf, andererseits, um bei Gelingen mit einem Punktepolster nach Zadar umzuziehen - die Punkte der Vorrunde werden mitgenommen

"Das werden zwei richtig harte Brocken", sagte Rückraumspieler Michael Kraus, der seine Waden-Verletzung zu hundert Prozent und die Angst vor einem Rückfall "zu 99,5 Prozent" überwunden hat. Auffälligste Spieler gegen Algerien waren Torhüter Johannes Bitter (15 Paraden), Holger Glandorf und Torsten Jansen, der als "Mann des Spieles" eine Armbanduhr im Reisegepäck verstauen darf. In der Hoffnung, dass die WM-Uhr für Deutschland noch lange ticken möge.

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