Kaymer fällt bei British Open zurück - Mickelson führt

Troon (dpa) - Golfprofi Martin Kaymer ist im schottischen Dauerregen bei der 145. British Open zurückgefallen. Mit sieben Schlägen Rückstand verlor der zweimalige Majorsieger im schottischen Troon den Kontakt zum führenden Amerikaner Phil Mickelson.

Kaymer fällt bei British Open zurück - Mickelson führt
Foto: dpa

„Es ist erst Halbzeit und ist egal, ob ich fünf, sechs oder sieben Schläge zurückliege. Es ist noch alles drin“, sagte Kaymer, der durchaus positiv gestimmt war. Der 31-Jährige aus Mettmann brauchte für die zweite Runde am Freitag 73 Schläge und rangierte mit einem Gesamtergebnis von 139 auf Platz elf. Er profitierte auch davon, dass das Wetter für die Nachmittagsspieler noch schlechter wurde.

Der 46 Jahre alte Mickelson führt das Leaderboard mit 132 Schlägen (63+69) auf dem Par-71-Kurs im Royal Troon Golf Club an. Einen Schlag zurück liegt bei dem mit 7,7 Millionen Euro dotierten Turnier der Schwede Henrik Stenson, der noch nie ein Major gewinnen konnte.

Bei Kaymer lief bis zum zehnten Loch trotz des üblen Wetters alles nach Plan. Wie Mickelson gelang ihm fast ein Ass am schweren achten Par drei über 112 Meter, das von Sandbunkern umgeben ist. Erneut ein Birdie an der neun, als er von außen aus etwas 15 Metern einputtete und die Faust ballte.

An der zehnten Bahn lief alles schief. Sein zweiter Schlag landete im Vorgrün, der Chip rollte zurück, der nächste landete wieder im Rough. Verzweifelt lochte er zum Tripple-Bogey ein - drei über Platzstandard an dem Par vier Loch. Danach leistete er sich das nächste Bogey, vergab einige Birdie-Chancen und verdrehte genervt die Augen. „Ich hatte nur ein schlechtes Loch und habe am Wochenende eine gute Chance. Ich will mich auf das Positive konzentrieren.“

Mickelson kam mit dem schottischen Schmuddelwetter gut zurecht. In einen dicken Regenanzug gehüllt, dazu mit zwei speziellen Handschuhen und ohne Schirm unterwegs, kämpfte er gegen die widrigen Bedingungen auf dem windigen Links-Kurs direkt am Atlantik. „Ich genieße diese Herausforderung“, sagte der fünfmalige Majorsieger, der gegen Ende des Durchgangs völlig durchnässt war. Die Open hatte der beliebte Linkshänder 2013 in Muirfield gewonnen. Zuvor war nur Rory McIlroy 2010 in St. Andrews eine 63 zur Eröffnung gelungen. Als das Wetter am nächsten Tag kippte, brauchte der Nordire 80 Schläge. Nach zwei Durchgängen lag er in Troon mit 140 Schlägen auf Platz 15.

Nach dem Anschlag von Nizza wurde die französische Flagge auf dem Gelände auf Halbmast gesetzt. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit der schottischen Polizei. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch“, sagte ein Sprecher der Organisation. Für die gesamte Woche werden 170 000 Zuschauer an der schottischen Westküste erwartet. Am Flughafen Glasgow war im Sommer 2007 ein Anschlag versucht worden, als ein Jeep in das Flughafengebäude fuhr.

Die 156 Spieler des dritten Majors des Jahres konnten sich am ersten Abschlag eine schwarze Schleife an ihr Cap heften. „Betet für Nizza“ hatte der Franzose Clement Sordet auf seiner Kopfbedeckung stehen. „Das ist 500 Meter von meinem Zuhause passiert, es ist eine so traurige Situation. Meine Gedanken sind bei den Familien und Menschen, die gestorben sind“, sagte Sordet.

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