Zahlen und Fakten: Ein Knipser und die Standards

Zahlen und Fakten zur WSV-Saison.

Wuppertal. Das vor der Saison ausgegebene Ziel Aufstieg hat der Wuppertaler SV klar verfehlt, da waren sich nach der am Samstag mit dem tollen Spiel gegen Meister Dortmund II zu Ende gegangenen Regionaliga-Spielzeit 2011/12 Offizielle und Spieler einig. Genauso einig war man sich aber darüber, dass sich die Mannschaft unter Trainer Hans-Günter Bruns, der nach acht Spieltagen das Zepter von Karsten Hutwelker übernommen hatte, deutlich weiterentwickelt hat. Hier eine Bilanz:

Selbst wenn man nur die Bilanz unter Bruns berücksichtigt, hätte es deutlich nicht zum Meistertitel gereicht, da waren Dortmund (77 Punkte) und Lotte (76) Ausnahmeteams. Rechnet man die 50 Punkte, die der WSV in 28 Spielen unter Bruns geholt hat, auf die Saison (36 Spiele) hoch, wäre man auf 64 Punkte gekommen. Das hätte Platz vier (statt fünf) bedeutet. Ähnlich sieht die Kalkulation nach allen Partien 2012 aus. Niederlagen gegen Verl und Koblenz verhinderten eine bessere Bilanz. Immerhin blieb der WSV vom 28. März bis 11. Mai in acht Spielen unbesiegt, gewann davon sechs.

Abwehr stabilisieren, lautete nach der vorherigen Saison die Devise. Das gelang bedingt. 44 Gegentreffer bedeuteten nur Rang sieben in der Liga. Beeindruckend war dagegen vor allem in der Rückrunde die Offensivkraft des WSV. Mehr als die 68 Tore von Knappmann & Co schoss nur Meister Dortmund.

Christian Knappmann war mit unglaublichen 30 Treffern im reifen Alter von 31 Jahren unangefochtener Torschützenkönig der Liga. So viele erzielte beim WSV trotz Größen wie Mahir Saglik (27) oder Michael Tönnies (17) seit genau 40 Jahren niemand mehr. Damals gelang WSV-Legende Günter Pröpper in der Aufstiegssaison zur 1. Liga mit 52 Toren ein Allzeit-Rekord im deutschen bezahlten Fußball. Knappmann profitierte von guten Vorlagen vor allem von Tom Moosmayer (sieben) und Marcel Landers (fünf), die mit 14 und 13 Assists die besten Vorbereiter beim WSV waren. Sechsmal traf Knappi auch per Elfmeter bei einer Quote von 100 Prozent.

Die beste Quote dürfte der WSV auch bei Toren nach Standards gehabt haben, die meist scharf in den Strafraum gezogen wurden. Sechsmal traf der WSV nach Ecken, gar neunmal nach Freistößen, wobei die Kugel nur zweimal direkt im Tor landete.

Christian Knappmann war mit 36 Einsätzen der einzige WSVer, der in allen Saisonspielen auf dem Platz stand. Am nächsten kommt ihm Marcel Landers mit 35 Einsätzen, wobei er dreimal ein- und 20 Mal ausgewechselt wurde. Abwehrchef Daniel Flottmann bestritt 33 Einsätze, verpasste die übrigen drei nur wegen roter Karte, bzw. Sperre nach fünf gelben Karten (am Ende 8). Auf nur einen Einsatz brachte es Youngster Nico Matern. Dennis Brinkmann (2) und Stefan Lorenz (5) wurden durch Verletzungen an weiteren Einsätzen gehindert. Insgesamt setzte der WSV 26 Spieler ein, davon mit Sascha Samulewicz, Bastian Sube, dem späteren Stammtorwart Christoph Semmler und Martin Klafflsberger vier Keeper.

Volltreffer waren Christian Knappmann, dessen Verpflichtung noch Michael Dämgen eingestielt hatte, und Maciej Zieba, der von Hutwelker/Albracht nach drei Spielen geholt worden war. Das Abwehrduo Daniel Flottmann und Thomas Schlieter konnte die Erwartungen erfüllen. Das galt auch für Robert Fleßers, nachdem ihm Hans-Günter Bruns die Rolle im Mittelfeld zugewiesen hatte. Die erfreulichste Entwicklung aus dem eigenen Nachwuchs machte Felix Herzenbruch (24 Einsätze). Der 19-Jährige spielt inzwischen einen blitzsauberen linken Verteidiger. Jan-Steffen Meier (27 Einsätze) war zu Beginn Leistungsträger, hatte dann das Pech, nach einer Verletzung nur noch sporadisch in die Elf zu kommen, die sich inzwischen gefestigt hatte.

Dank der glücklichen Konstellation mit 7086 Zuschauer im letzten Saisonspiel gegen Dortmund, konnte der WSV den Schnitt der vergangenen Saison von 1919 Zuschauern pro Heimspiel gerade noch um 12 übertreffen. 34 766 sahen die 18 Heimspiele — 19 547 in der Hinrunde und 15 219 in der Rückrunde. Da wurde mit 698 Zuschauern gegen Leverkusen auch ein langjähriger Negativrekord aufgestellt. gh

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