Niederrheinpokal WSV gewinnt den Niederrheinpokal

Wuppertal · Im Finale des Fußball-Niederrheinpokals besiegte der Regionalligist den Ligakonkurrenten SV Straelen mit 2:1 (1:0). Das bedeutet gleichzeitig den Einzug in den DFB-Pokal.

 Der Jubel über den Sieg war groß, nachdem der WSV Straelen mit 2:1 besiegt hatte.

Der Jubel über den Sieg war groß, nachdem der WSV Straelen mit 2:1 besiegt hatte.

Foto: Otto Krschak

Zum ersten Mal nach 14 Jahren steht der Wuppertaler SV wieder im DFB-Pokal. In einem am Ende hochspannenden Finale des Niederrheinpokals besiegten die Wuppertaler den SV Straelen mit 2:1 (1:0) und holten sich neben dem Pokal einen bedeutungsvollen Erfolg auch im Hinblick auf die neue Saison. Kurz nach dem Wechsel schien der WSV nach dem 2:0 durch Kevin Hagemann schon klar auf der Siegerstraße, doch Straelen kam wie zuletzt schon in der Liga zurück und schaffte den Anschlusstreffer. Mit letztem Einsatz brachte der WSV den Erfolg ins Ziel.

Der WSV begann mit der gleichen Aufstellung wie beim 6:2-Halbfinalsieg gegen Duisburg, also anders als am vergangenen Samstag in der Liga gegen Bonn auch wieder mit Mittelstürmer Marco Königs, Rechtsaußen Beyhan Ametov und Kevin Pires im Mittelfeld.

Alle 13 derzeit verfügbaren übrigen Kaderspieler durften auf der Bank Platz nehmen, denn im Finale gibt es anders als in der Liga keine Begrenzung des Spieltagskaders. Allein schon die 31 500 Zuschauer fassende Arena zu betreten und sich auf dem teppichartigen Rasen, die Bälle zuzuspielen, dürfte für viele ein Erlebnis gewesen sein.

Zum Anpfiff wurde es dann für die Startelf ernst. Dass alle Akteure genau wussten, worum es ging, merkte man vor allem in der Anfangsphase. Beide begannen vorsichtig, der WSV wie zuletzt mit Viererkette, Straelen mit einer massiven Fünferkette und in der Grundausrichtung tiefer stehend. Keine Überraschung, dass die Wuppertaler mehr und mehr das Spielgeschehen übernahmen. Nach sechs Minuten auch die erste gute Chance, als sich der starke Königs am Strafraum energisch durchsetzte, im Grätschen auf Ametov in den Strafraum leitete. Der war vor Torwart Robin Udegbe am Ball, legte ihn auch vorbei, der Torschuss aus spitzem Winkel wurde aber noch von Stevens abgeblockt. Als Rechtsverteidiger Moritz Römling steil in den Strafraum ging und bedient wurde, war das die zweite Chance, doch mit einem Mittelding aus Schuss und scharfer Hereingabe zielte er einen Meter am langen Pfosten vorbei.

 Der WSV darf den Niederrhein-Pokal mit nach Hause nehmen.

Der WSV darf den Niederrhein-Pokal mit nach Hause nehmen.

Foto: Otto Krschak

Die erste halbe Stunde gehörte dem WSV, auch wenn es selten zwingend wurde, doch die beste Chance hatte danach Straelen. Mittelstürmer Cagatay Kader setzte den quirligen Mizuta im Strafraum ein, der dribbelte zwei WSVer aus und hätte aus sechs Metern eingentlich nur noch einschieben müssen, doch er schoss den Ball einen Meter daneben. Kurzzeitig schien Straelen Oberwasser zu bekommen, doch dann fiel nach einer undurchsichtigen Situation die Wuppertaler Führung. Einen hohen Ball in den Strafraum konnte Straelen abwehren, Königs wurde am Nachschuss gehindert, doch der Ball rollte in der zweiten Reihe zu Pires, der sofort abzog. Ametov stand in der Schussbahn, von ihm prallte der Ball zu Saric, der plötzlich freistand und aus acht Metern einnetzte. Ein Tor des Willens.

Etwas Glück dann, als Schiedsrichter Sven Waschinski einen Schubser von Noah Salau im Strafraum gegen Cagatay Kader nicht ahndete. Sicher kein Nachteil für den WSV in dieser Szene, dass es auf dieser Ebene keinen Videobeweis gibt. So ging es mit dem sicher nicht unverdienten 1:0 in die Kabine.

Königs auf Hagemann -
Klasseaktion führt zum 2:0

Gleich nach der Pause, dann die bisher beste Aktion des WSV. In der eigenen Hälfte behauptete Kevin Pires klasse den Ball, leitete ins Mittelfeld auf Königs, der super den Überblick behielt und aus der Bedrängnis heraus Kevin Hagemann in den freien Raum mit einem super Pass schickte. Der rannte allein auf Torwart Udegbe zu und hatte nach einem 40-Meter-Spurt noch die Konzentration, den Ball mit dem Außenrist ins lange Eck zu versenken. 47. Minute:2:0! So hatte man zuletzt auch beim 2:2 in Straelen geführt, allerdings zur Pause und nach 47 Minuten bereits den Anschlusstreffer kassiert.

Doch auch diesmal war für die Straelener noch mehr als eine halbe Stunde zu spielen, und SV-Trainer Benedict Weeks setzte mit einem Dreifachwechsel die Zeichen auf Offensive. Tatsächlich setzten die Niederrheiner die WSV-Abwehr anschließend stark unter Druck. Der WSV stand zu tief. Es gab kaum noch Entlastung - Befreiungsschläge statt geordnetem Spielausbau.

Die Passivität rächte sich: Jannik Stevens durfte von der linken Seite völlig unbedrängt flanken, und in der Mitte konnte Kader ebenso unbedrängt einköpfen. Noch 24 Minuten waren zu spielen und die Partie hatte sich völlig gewandelt. WSV-Trainer Björn Mehnter reagierte, brachte mit Lars Holtkamp einen Mittelfeldspieler für Stürmer Beyhan Ametov, um im Mittelfeld wieder Zugriff zu bekommen.

Das gelang zum Teil. Mit dem beweglichen Mateo Aramburu für Marco Königs setzte Mehnert auch noch ein Zeichen auf Konter. Es blieb hochspannend. Straelen hatte schließlich auch im Pokalhalbfinale in Essen, als man in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte, bewiesen, dass mit der Mannschaft bis zum Schluss zu rechnen ist.

Nach 88 Minuten hätte Aramburu für den WSV alles klarmachen können. Nach energischem Einsatz von Joey Müller im Mittelfeld lief er allein auf Torwart Udegbe zu, brachte den Ball aus Schrägposition aber nicht vorbei.

Die letzte Chance hatte Straelen in der Nachspielzeit, aber der frühere WSV-Spieler Kevin Weggen zirkelte einen Freistoß am Pfosten vorbei. Danach war der Jubel bei den Spielern groß. Da wurde deutlich, wie wichtig dieser Erfolg für den gesamten Verein ist.

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