Verein in der Krise Wuppertaler SV - Restverwaltungsrat übernimmt das Ruder

Wuppertal · Am Abend des Tages der Rücktritte meldeten sich bei Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV die verbliebenen Mitglieder des Verwaltungsrats zu Wort.

 Stefan Schey ist eines der verbliebenen Verwaltungsratsmitglieder des WSV, die nun versuchen wollen, die Geschicke bis zur Jahreshauptversammlung zu lenken.

Stefan Schey ist eines der verbliebenen Verwaltungsratsmitglieder des WSV, die nun versuchen wollen, die Geschicke bis zur Jahreshauptversammlung zu lenken.

Foto: Bartsch,G. (b13)/Bartsch,Gerhard (b13)

Die verbliebenen Mitglieder des Verwaltungsrats wollen versuchen, das operative Geschäft bis zur Jahreshauptversammlung am 8. April weiterzuführen und neue Mitstreiter für Verwaltungsrat und Vorstand zu finden.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen können“, sagte Frank Niederhoff, der auch Mitglied der Initiative Ein Dach für die Nord ist. Neben ihm sind noch Stefan Schey, Tobias Wicht, Jens Thelen, Jörg Rönisch und Carsten Engmann im Verwaltungsrat. Ob Dr. Jürgen Hoß nur als Verwaltungsratsvorsitzender zurückgetreten sei, aber weiter in dem Gremium mitarbeiten wolle, müsse man noch feststellen, so Niederhoff. Handlunfgsfähig ist der Verwaltungsrat auch mit sechs Personen in jedem Fall.

Laut Satzung hätte er auch das Recht, neue Mitglieder bis zur Maximalzahl von 13 neu zu wählen. Die müssen sich am 8. April bei der Jahreshauptversammlung dann aber von den Mitgliedern bestätigen lassen. Gleichzeitig könne man bis dahin auch neue Vorstandsmitglieder wählen. „Wir sind auf der Suche“, sagte Niederhoff. Mit dem einzig verbliebenen Vorstandsmitglied Maria Nitzsche, mit der die zurückgetretenen Lothar Stücker und Manuel Bölstler nicht mehr zusammenarbeiten wollten, befinde man sich im Austausch, so Niederhoff. Das operative Geschäft könne weiterlaufen.

Erklärung im Wortlaut

Hier die Erklärung, die die Redaktion der Westdeutschen Zeitung am Abend erreichte, im Wortlaut:

„Am Abend des 25.02.2019 kamen die Mitglieder des Verwaltungsrats des Wuppertaler SV erneut zusammen, um über die vermeintlich unüberbrückbaren Differenzen im Vorstand des Vereins zu beraten mit dem Ziel, eine tragfähige Perspektive zu entwickeln. Für die Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder stellte sich die Faktenlage jedoch nach wie vor unübersichtlich, widersprüchlich und unvollständig dar, sodass sich auf dieser Grundlage die Mehrheit des Verwaltungsrates außerstande sah, einzelne Vorstandsmitglieder abzuberufen. Daher wurde mehrheitlich der Beschluss gefasst, alle Vorstandsmitglieder dazu aufzufordern, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ihre Tätigkeit im Sinne des Vereins, seiner Mitglieder und Fans die wenigen Wochen bis zur Jahreshauptversammlung am 08.04.2019 unter Ausschluss gegenseitiger Vorbehalte fortzuführen. Dies wurde von der Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder als einzige Möglichkeit gesehen, zu diesem Zeitpunkt die Auflösung des Vereins zu verhindern und seinen Fortbestand zu sichern.

Im Anschluss erklärten der Verwaltungsratsvorsitzende Thomas Lenz sowie die Verwaltungsräte Martin Bang und Anja Jentjens den sofortigen Rücktritt von ihren Ämtern. Auch Marcus Harzen trat während der Zusammenkunft zurück. Der Rücktritt von Bernd Gläßel in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender von seinen Ämtern erfolgte aus persönlichen Gründen bereits am Sonntag zuvor.

Nach den nun auch zeitgleich erfolgten Rücktritten der beiden Vorstandsmitglieder Lothar Stücker und Manuel Bölstler vom frühen Vormittag des heutigen Tages ist der Verwaltungsrat bemüht und zuversichtlich, den Verein im Rahmen der JHV am 08.04.2019 in die Hände neuer handelnder Personen für eine dann hoffentlich wieder ruhigere und erfolgreichere Zukunft zu geben.“

Der Verwaltungsrat des Wuppertaler Sportverein e. V.

(gh)
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