Fußball WSV konzentriert sich zunächst nur auf Homberg

Wuppertal/Duisburg · Wie es in der Fußball-Regionalliga nach dem Wochenende weitergeht, ist noch offen und wird kontrovers diskutiert.

 WSV-Trainer Alexander Voigt blickt mit der Mannschaft einem ungewissen November entgegen.

WSV-Trainer Alexander Voigt blickt mit der Mannschaft einem ungewissen November entgegen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Zumindest an diesem Samstag soll die Regionalliga noch spielen, und so bereiteten sich die Fußballer der ersten Mannschaft des Wuppertaler SV auch am Donnerstag planmäßig auf das Spiel beim Tabellenletzten VfB Homberg (14 Uhr im PCC Stadion, keine Zuschauer erlaubt) vor. Wie es danach angesichts des für den Amateursport verordneten November-Lockdowns weitergeht, ist noch offen. „Laut Satzung ist die Regionalliga keine Amateurliga, sondern semiprofessionell“, sagte Staffelleiter Wolfgang Jades am Freitag. Darüber werde der Vorsitzende des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), Manfred Schnieders, nun mit der NRW-Staatskanzlei sprechen, um Möglichkeiten auszuloten, den Spielbetrieb fortzuführen. Dabei ist allerdings schon klar, dass das im November, genau wie in den Profiligen, ohne Zuschauer geschehen müsste.

Konferenz von Verband und Klubs am Montag

Am Montag will der WDFV in einer Videokonferenz dann auch mit den Vereinen über die Lage sprechen. Das Wort semiprofessionell kommt auch in der Struktur der 21er-Liga zum Ausdruck. Während etwa Rot-Weiss Essen unter Profibedingungen trainiert und einen Millionen-Etat hat, beschäftigen etwa Klubs wie der VfB Homberg Feierabendfußballer. Während aus Essen schon Stimmen kamen, man wolle den Spielbetrieb auf jeden Fall fortsetzen, zur Not auch ohne Zuschauer, äußerte sich Oberhausens Präsident Hajo Sommers gegenüber der Süddeutschen Zeitung gegenteilig: „Wir produzieren Kosten und hätten im Fall von Geisterspielen keine Einnahmen. Für uns wäre das komplett tödlich.“

Weh tun die Geisterspiele auch dem Wuppertaler SV, der vor Wochen noch Hygienekonzepte für Spiele vor bis zu 2000 Zuschauern mit dem Gesundheitsamt abgesprochen hatte. „Wenn ein Friedhelm Runge nicht da wäre, der uns unterstützt, wäre es für uns ganz schwierig. Doch auch so ist die Frage, ob es ohne Zuschauer Sinn macht“, sagt der Sportliche Leiter Stephan Küsters. Generell sei es sicher schön, weiterspielen zu können, zumal ja nicht klar sei, ob und wie man im Dezember wieder einsteigen könne. Doch eine abschließende Meinung vor der Konferenz mit dem WDTV am Montag habe er sich noch nicht gebildet. „Die Lage kann sich ja praktisch jeden Tag ändern, sagt auch Sportvorstand Thomas Richter. „Wir nehmen es, wie es kommt, und versuchen damit umzugehen.“ Persönlich vertrete er die Meinung: „Wenn es geht dann spielen, zumal ja die weitere Entwicklung auch im Dezember und Januar nicht abzuschätzen ist. Wir müssen einfach weiter Punkte sammeln. Allen ist bewusst, und es ist auch so kommuniziert, dass die Saison nach der Quotientenregel gewertet wird, wenn mehr als 50 Prozent der Spiele absolviert sind.“

Laut Plan sechs Ligaspiele
im November

Satte sechs Spiele hätte der WSV laut Spielplan im November zu absolvieren, beginnend mit dem Spiel am kommenden ­­Mittwoch in Wegberg-Beeck und den Heimspielen gegen Aachen, Lotte und Wiedenbrück sowie den weiteren Auswärtsspielen bei der U 23 des 1. FC Köln und bei Ligafavorit Rot-Weiss Essen.

Zunächst einmal gilt die volle Konzentration der Partie in Homberg am Samstag. Der VfB hatte am Mittwoch im Nachholspiel beim SV Rödinghausen eine klare 0:4-Niederlage einstecken müssen, genau der Gegner, gegen den der WSV vor zwei Wochen beim 0:0 sein letztes Spiel absolviert hatte, bevor die coronabedingten Spielausfälle gegen Bergisch-Gladbach und Straelen folgten. Klar, dass drei Punkte für den WSV das Ziel und auch der Anspruch sind.

Trainer Alexander Voigt kann nach derzeitigem Stand auf den gleichen Kader wie zuletzt zurückgreifen. Es fehlen nur der Spieler, der nach einem positiven Coronatest noch bis Sonntag in Quarantäne ist, sowie die vier länger verletzten Tim Wendel, Daniel Nesseler, Ilyas Zhou und Isaak Akritidis. Alle vier haben aber in dieser Woche zumindest eingeschränkt wieder mit der Mannschaft trainieren können, sind allerdings für Samstag noch kein Thema.

Neben der sportlichen Seite nimmt der WSV auch das Thema Hygiene weiterhin sehr ernst. Inzwischen ist die Mannschaft vor dem Training in drei Kabinen aufgeteilt, es herrscht - außer unter der Dusche - Maskenpflicht.

Vom Spiel am Samstag berichten wir live im Internet:

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