Fußball WSV bringt Sieg nicht ins Ziel

Lippstadt/Wuppertal · Beim 2:2 in Lippstadt lässt der Regionalligist sich am Ende zu sehr in die Defensive drängen.

 Marwin Studtrucker umkurvt beim Stand von 2:1 Lippstadts Torwart und wird getroffen. Der sieht nur Gelb. Doch der WSV lamentierte nicht, nachdem er in der Vorwoche eher Glück mit einer Schiedsrichterentscheidung gehabt hatte.

Marwin Studtrucker umkurvt beim Stand von 2:1 Lippstadts Torwart und wird getroffen. Der sieht nur Gelb. Doch der WSV lamentierte nicht, nachdem er in der Vorwoche eher Glück mit einer Schiedsrichterentscheidung gehabt hatte.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

In der vergangenen Woche hatte der Wuppertaler SV Glück gehabt, dass der Schiedsrichter gegen Ahlen vor dem entscheidenden 1:0 weiterlaufen ließ, obwohl der gegnerische Torwart abseits des Geschehens verletzt am Boden lag. An diesem Samstag wäre in Lippstadt sicher mehr als ein 2:2 möglich gewesen, wenn Bundesligaschiedsrichter Robert Kampka beim Stand von 2:1 Lippstadts Torwart Christopher Balkenhoff die Rote Karte gezeigt hätte, als dieser vor dem Strafraum WSV-Stürmer Marwin Studtrucker mit gestrecktem Bein stoppte. Doch Kampka beließ es bei Gelb. Der WSV ließ sich anschließend immer weiter hinten `reindrängen und kassierte noch den Ausgleich, wodurch er nach zwei Spieltagen mit nun vier Punkten auf Rang sechs rangiert, statt sich mit Optimalpunktzahl unter den Top-Drei zu halten.

Dass WSV-Trainer Alexander Voigt die „Karten“-Szene bei der anschließenden Pressekonferenz mit keinem Wort erwähnte, ehrte ihn. „Ich kann mit dem Punkt gut leben. Wir haben es nach dem 2:1 versäumt, drei, vier gute Konterchancen besser auszuspielen. Am Ende war die Punkteteilung gerecht“, suchte Voigt die Gründe für den verpassten Sieg vielmehr beim eigenen Team. Und auch Marwin Studtrucker, für den es eine „klare Rote Karte“ gewesen war, meinte anschließend: „Es ist müßig darüber zu reden, über die Saison wird sich das ausgleichen.“

 Nach zwei Spielen ergibt sich in jedem Fall bereits ein Bild der WSV-Mannschaft, die wie schon zum Auftakt gegen Ahlen gute Phasen hatte, es aber erneut nicht schaffte, die Leistung über 90 Minuten hochzuhalten. Hinzu kam in Lippstadt ein auffälliges Problem im Deckungsverbund, wo der gelernte Stürmer Semir Saric, der schon häufiger die Rolle des Rechtsverteidigers gut interpretiert hat, diesmal seinen Gegenspieler Anton Heinz nicht in den Griff bekam. Heinz war der stärkste Lippstädter Angreifer und bereitete sowohl die frühe Führung der Gastgeber nach sieben Minuten als auch den Ausgleich nach 73 Minuten vor.

„Da zeigt sich, dass wir dünn besetzt sind und wenig Alternativen haben, zumal ja noch einige Spieler verletzt sind. Aber wir vertrauen dieser Mannschaft“, kommentierte der Sportliche Leiter Stephan Küsters und zeigte sich mit dem Ergebnis und der bisherigen Saisonbilanz einverstanden.

Sehr gut war die Reaktion auf den frühen Rückstand, den sich die Wuppertaler durch eine schwächere Anfangsphase eingebrockt hatten. Mit vielen Balleroberungen und erneut guter Spielkultur übernahmen sie danach die Kontrolle. Die erste gute WSV-Chance bot sich Jonas Erwig-Drüppel, der nach Flanke von Joey Müller an Torwart Balkenhoff scheiterte (20.). Zwei Minuten später fiel der verdiente Ausgleich. Gianluca Marzullo bewies seinen Torriecher, als er am zweiten Pfosten eine scharfe Hereingabe von Beyhan Ametov eindrückte. Vorher hatte Ametov nach einem schon abgewehrten Freistoß gut nachgesetzt.

Der WSV blieb auch im Rest der ersten 45 Minuten das bessere Team, kam unverändert aus der Pause und wurde für sein nun wieder frühes Stören belohnt. Ametov (damit an bisher allen WSV-Treffern beteiligt) - Erwig-Drüppel - Studtrucker lautet die Kombination vor dem 2:1, wobei Marwin Studtrucker vor seinem Schuss ins kurze Eck energisch nachsetzte. Der Boden für den ersten Auswärtssieg in Lippstadt schien bereitet, doch nach zwei, drei guten Kontern und der umstrittenen Foulszene, ließen sich die Gäste von Lippstadt immer mehr unter Druck setzen, schafften nach vorn kaum noch Entlastung. So fiel das 2:2 fast folgerichtig. „Wir haben uns sicher nicht vorgenommen, so tief zu stehen, aber da steht eben auch ein Gegner mit Offensivqualiät auf dem Platz“, sagte Alexander Voigt. Auf möglicherweise fehlende Kraft bei seinen Spielern wollte er das nicht zurückführen. Man müsse auch berücksichtigen, dass es mit Pires oder Erwig-Drüppel Spieler gebe, die zum Teil lange nicht gespielt hätten. Auch Stephan Küsters sieht im Team noch Luft nach oben. Das kann die Mannschaft schon am Mittwoch beweisen, wenn Fortuna Düsseldorfs Zweite nach dem eigenen 4:0-Sieg gegen Homberg sicher mit viel Rückenwind ins Stadion am Zoo kommt.

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