WSV zwischen Maisfeld und „Schnellem Brüter“

Auf einem „Acker“ am Nieder- rhein stellt sich der Oberligist an diesem Mittwoch auf einen unangenehmen Gegner ein.

Wuppertal. Im humoristischen WDR-Magazin „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ trug Moderator Arnd Zeigler am Sonntag Abend das Trikot des SV Hönnepel-Niedermörmter und die TV-Zuschauer, die während der 30 Minuten ganz genau auf das Vereinswappen geachtet haben, wissen nun, in welche Region es den WSV an diesem Mittwoch (Anstoß 19.30 Uhr) verschlägt.

Eine grasfressender schwarzer Bulle auf gelbem Grund ziert das Club-Emblem und er schaut grimmig drein. Als wenn er sich in ihrem Leben auf den Wiesen rund um das nie in Betrieb gegangene Kernkraftwerk Kalkar mächtig gestört fühlt. Denn seit der 1951 durch die Fusion von Viktoria Hönnepel und dem FC Niedermörmter entstandene Verein 2012 in die Niederrheinliga aufstieg, besuchen deutlich mehr Fußball-Fans den beschaulichen Ort am Niederrhein.

An diesem Mittwoch kommen sie aus Wuppertal und sorgen für die wohl größte Polizeipräsenz seit den Zeiten der Demos gegen den Atommeiler. Der wird „Schneller Brüter“ genannt und als solcher kann auch Georg Mewes bezeichnet werden. Der mit seinem Schnauzbart stark an Heiner Brand erinnernde Trainer von „Hö-Ni“ brütet nach dem 1:0 gegen den PSV Wesel-Lackhausen darüber, wie sein Team auch im Duell mit dem WSV in der Liga weiter ungeschlagen bleiben kann. Schließlich war Mewes mit dem Spiel gegen den Aufsteiger überhaupt nicht zufrieden. „Das einzig Gute war das Ergebnis.“

Mewes muss am Mittwoch auf den 140-maligen Zweitligaprofi Benjamin Schüßler (verletzt) und „Sechser“ Marc Beckert (gesperrt) verzichten. Auch der 2008 beim WSV im Probetraining durchgefallene Linksverteidiger Benjamin Venekamp ist fraglich, weswegen Mewes seine Hoffnungen vor allem auf die besondere Dorfplatz-Atmosphäre mit schummrigem Flutlicht setzt. Der Nebenplatz der Gastgeber liegt eingezwängt zwischen Landstraße und Maisfeld. „Der WSV ist zwar inzwischen gut ins Rollen gekommen, aber spätestens wenn die Spieler auf unserem Acker stehen, werden sie Gänsehaut bekommen.“ Der Bulle hofft derweil, dass der Spuk an der Düffelsmühle schnell vorüber ist.

Ob beim WSV tatsächlich Gänsehaut aufkommt, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass er sich auf ein sehr kampfbetontes Spiel einstellt. „Das wird ein Spiel, in dem hohe Zweikampfstärke und körperliche Präsenz gefragt sind“, sagt Ünsal Bayzit, Co-Trainer des WSV. Er ist gleich aus zwei Gründen optimistisch, dass der WSV das Spiel gewinnen wird. „Zum einen aufgrund der spielerischen Entwicklung in der ersten Halbzeit gegen Speldorf. Aber auch, weil ich das Gefühl habe, dass die Mannschaft jetzt ins Rollen kommt.“

Einsatzbereit sind die zuletzt angeschlagenen Tim Manstein und Dennis Krol. Fraglich ist der Einsatz von Christian Hausmann. Marvin Schurig (Syndesmoseband) und Maximilian Nadidai fallen aus. Mit Jakob Zumbe und Enis Topal sind zwei neue A-Jugendspieler im Kader. Bastian Sube steht nach seiner Rot-Sperre wieder im Tor.

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