WSV wirbt um das Vertrauen seiner Fans

Offener Brief von Trainer Uwe Fuchs: „Es wird ein harter, langer Weg“.

Wuppertal. WSV-Präsident Friedhelm Runge ist sich sicher, dass er mit der Wiedereinstellung von Trainer Uwe Fuchs die richtige Entscheidung getroffen hat. Nicht alle Fans teilen seine Meinung.

Mancher hat Fuchs aus seiner ersten WSV-Zeit von Januar 2005 bis April 2007 nicht ganz so gut in Erinnerung. Runge ficht das nicht an. "Ich bin sicher, dass Uwe Fuchs bei den Fans gut ankommen wird. Ich sehe keine Probleme, auch nicht mit dem Umfeld."

Dass in der derzeit prekären Lage alle an einem Strang ziehen müssen und die Fans dabei eine wichtige Rolle spielen, hat der Wuppertaler SV offensichtlich erkannt. "Absteiger"-Rufe wie sie zuletzt im Stadion nach Gegentoren zu hören waren, soll es in Zukunft möglichst nicht mehr geben.

Uwe Fuchs hat die Zuschauer in einem offenen Brief dazu aufgerufen, der Mannschaft wieder den Rücken zu stärken: "Ich verspreche Euch und Ihnen, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten alles tun werden, damit der WSV auch in der kommenden Saison auf der Landkarte des deutschen Profi-Fußballs vertreten ist. (...) Es wird ein harter, langer Weg, den es sich aber zu gehen lohnt. Ich lade alle herzlich ein, uns zu begleiten."

Konstruktive Kritik an ihm und der Mannschaft sei erwünscht. "In den entscheidenden Momenten aber kann es nur eine Maxime geben: Wir zerreißen uns für den WSV."

Fuchs Fokus richtet sich zunächst nur auf die verbleibenden 18 Spiele, um dem WSV die Klasse zu retten. Seine weitere Zukunft und die von Assistent Thomas Stickroth (Verträge bis zum Saisonende) ist offen. Über Vertragsinhalte, etwa eine Nichtabstiegsprämie, gibt Fuchs keine Auskünfte. Runge spricht etwas offener: "Es passt alles zusammen. Wir haben gar nicht lange diskutiert. Wir werden sehen, was sich nach dem halben Jahr getan hat."

Eine Nichtabstiegsprämie für das Trainergespann? "Natürlich gibt es die nicht." Apropos Geld: Für die Verlängerung des Trainingslagers in Belek (Türkei) um eine weitere Woche macht der WSV-Boss noch ein paar Scheine locker. "Ich stehe in Wuppertal im Wort, dass der WSV nicht absteigt."

Unterdessen zeichnen sich die ersten personellen Maßnahmen ab. So wird Michael Lejan unter Fuchs wohl wieder linker Verteidiger spielen. Stefan Markolf, der sich am Samstag wie die anderen angeschlagenen Spieler einer Leistungsdiagnostik unterziehen soll, hat Fuchs für die rechte Verteidigerposition im Auge.

Klar ist auch, dass er kein Fan der Kombination des Innenverteidiger-Duos Michael Stuckmann und Benjamin Barg ist. Zwei Typen, die ihm von der Spielweise her zu ähnlich sind. Hier könnte der degradierte Daniel Voigt eine Chance erhalten. Er kann ein Spiel besser eröffnen und exaktere Pässe schlagen. Klar ist auch, dass es keine Fünfer-Abwehrkette mehr geben wird. Für die Leistungsdiagnostik ist auch Sven Lintjens vorgesehen.

"Er nimmt im Januar am Training teil. Dann warten wir mal ab", sagt Fuchs. Er wünscht sich in Zukunft eine engere Verzahnung mit der zweiten Mannschaft. Dies bedeutet, dass Spieler aus dem Drittliga-Kader, die samstags kaum oder gar nicht spielen, sonntags in der Niederrheinliga zum Einsatz kommen sollen. Mit Peter Radojewski, dem Trainer der U23 des WSV Borussia, kickte Fuchs gemeinsam bei Fortuna Düsseldorf.

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