Wuppertaler SV WSV schießt sich in 20 Minuten zum Sieg

Fußball-Regionalliga: Der Wuppertaler SV gewinnt 5:1 gegen den SC Verl.

 Tristan Duschke muss nach einer knappen halben Stunde wegen einer Platzwunde ausgewechselt werden.

Tristan Duschke muss nach einer knappen halben Stunde wegen einer Platzwunde ausgewechselt werden.

Foto: Kurt Keil

Wuppertal.Mit einem am Ende überzeugenden 5:1 (1:1)-Erfolg gegen den bisherigen Drittletzten SC Verl hat der Wuppertaler SV sich am Samstag auf Platz vier der Tabelle vorgeschoben und noch ein Spiel weniger als zwei der davor platzierten Teams. Mit einem weiteren Heimsieg am Freitag gegen Rödinghausen könnte der WSV sogar vorübergehend die Spitze erklimmen. Allerdings brauchten die Hausherren einen langen Anlauf, bis sie sich nach einer Stunde freispielen konnten. Da endlich wurden Offensivkraft und individuelle Klasse deutlich.

Die angesichts der guten Tabellenlage nur 1766 Zuschauer hatten der Mannschaft zur Pause trotz des schmeichelhaften 1:1-Zwischenstandes noch aufmunternden Applaus mit in die Kabine gegeben. In den letzten 30 Minuten wurden sie mit herrlichen Treffern am Fließband dafür belohnt. „Am Ende können wir auch 8:1 oder 9:1 gewinnen“, sagte Trainer Stefan Vollmerhausen, der in der ersten Hälfte noch wenig von dem hatte umgesetzt gesehen, was man sich vorgenommen habe und eine bisher ungewohnte Zweikampfschwäche in der Abwehr monierte. „Ich bin in der Kabine eher ruhig geblieben. Meine Spieler wissen, dass das in der Regel nichts Gutes heißt.“

Der Drittletzte Verl machte zu Beginn den wacheren und auch spielerisch besseren Eindruck und ging nicht zufällig nach 14 Minuten durch den brandgefährlichen Cihan Özkara in Führung. Dass Verteidiger Tristan Duschke nach 20 Minuten nach einem Zusammenprall den Platz angeknockt und mit Kopfverband verlassen musste (seine Platzwunde am Hinterkopf wurde genäht, der Verdacht auf Gehirnerschütterung erhärtete sich wohl nicht), durfte nicht als Entschuldigung für die ungewohnten Nachlässigkeiten in der WSV-Defensive gelten.

Mit Raphael Steinmetz, der für ihn kam, hätte der WSV eigentlich offensiver werden müssen, zunächst spielte aber weiter der Gast. Da fiel das 1:1 fast überraschend. Silvio Pagano hatte toll von der rechten Seitenaußenlinie geflankt, Mittelstürmer Christopher Kramer stand in seiner ersten guten Aktion am zweiten Pfosten hoch in der Luft und köpfte zielgenau ein.

Torregen im Stadion am Zoo: WSV gewinnt gegen Verl
25 Bilder

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Wer gedacht hatte, nun werde es zwingender beim WSV, sah sich getäuscht. Im Gegenteil zog Verl nun fast ein Powerplay auf, das nach erneuten Abwehrschnitzern der Gastgeber in einem Pfostentreffer von Patrick Kurzen und einem Fernschuss von Özkara gipfelte. Dabei parierte Sebastian Wickl, wie zuvor bereits bei einem Sechs-Meter-Kopfball von Cinar Sansar, glänzend. Der WSV hatte dem kurz vor der Pause lediglich Distanzschüsse von Kevin Hagemann und Raphael Steinmetz entgegenzusetzen.

Auch nach dem Wechsel hatte zunächst der Gast die besseren Szenen, doch die nächste Klasseaktion von Silvio Pagano führte nach 57 Minuten zur Wende. Diesmal passte er von der Außenlinie flach nach Innen, wo der aufgerückte Andre Mandt keine Mühe hatte, aus zehn Metern einzuschieben. Als kurz darauf Kevin Hagemann nach einem schnellen Konter und einem schönen Seitenwechsel von Gaetano Manno nur die Latte traf, hallten „WSV, WSV“-Rufe durchs Stadion. Ein Sensationstor gelang dann Hagemann nach 67 Minuten. Die passgenaue Flanke von Manno köpfte er zwischen zwei wesentlich größeren Gegenspielern unter die Latte. Schon das vierte Saisontor des seit Wochen besten WSV-Angreifers.

Da wollte Gaetano Manno nicht zurückstehen und erzielte mit einem gefühlvollen Heber nach Vorarbeit von Steinmetz das 4:1. Vielleicht war es genau das Tor, das der zuletzt nicht immer in der Startelf stehende Kapitän brauchte. Unter großem Applaus wurde er wenig später gegen Enzo Wirtz ausgetauscht, der prompt die Riesenchance auf das 5:1 verpasste. Kurz darauf wurde ein Kopfballtor von Gino Windmüller nicht anerkannt. Der revanchierte sich kurz darauf, als er eine Eckballflanke von André Mandt unter die Latte köpfte.

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