WSV schießt fünf Tore gegen die Bayern

Mit 5:3 (2:0) schlägt der WSV den FC Bayern II in einem dramatischen Spiel im Stadion am Zoo.

Wuppertal. Packender kann ein Fußballspiel kaum sein. Als schon alles für den WSV verloren war, der Stuhl von Trainer Uwe Fuchs mächtig wackelte und der Abstieg besiegelt schien, da rappelten sich die WSV-Spieler zu einer Energieleistung auf und drehten die Partie noch mit drei Treffern von Andrés Formento (83.), Nermin Celikovic (87.) und Tobias Damm (90.+1) zum 5:3 (2:0)-Endstand um.

Höhepunkt der Aufholjagd des WSV war der Führungstreffer durch Celikovic, der den Ball nach Vorarbeit von Edgar Bernhardt mit einem Schrägschuss in den Winkel jagte. Ein Tor, das im Abstiegskampf noch Gold wert sein kann.

"Das war das turbulenteste Spiel, das ich in meiner Trainerlaufbahn bisher erleiden musste", sagte Bayern-Trainer Mehmet Scholl, der schon beim Ausgleichstreffer durch Formento ahnte, dass es noch eine Zugabe geben würde. WSV-Trainer Uwe Fuchs hatte noch mehr gezittert, denn er erlebte genau wie alle WSV-Fans im Stadion am Zoo eine unglaubliche Achterbahn der Gefühle mit.

"So habe ich in einem Spiel selten gelitten", sagte Fuchs, der von der Außenlinie nicht verhindern konnte, dass sein Team nach einer hervorragenden ersten Spielhälfte und einer 2:0-Pausenführung das Heft noch einmal aus der Hand gab.

Stefan Lorenz (12.) und Tobias Damm (37.) hatten den WSV bis zur Pause hochverdient in Führung gebracht. Der WSV kombinierte und war spielerisch und kämpferisch überlegen. Doch Mehmet Scholl wechselte mit Saer Sene einen Spieler ein, der die WSV-Abwehr gewaltig durcheinander brachte.

Die Partie kippte innerhalb weniger Minuten. Als Fischer im Strafraum Stefan Rieß foulte, und Mehmet Ekici den Elfer verwandelte, verfielen die WSV-Spieler regelrecht in Schockstarre. Nach weiteren Treffern von Sene und Daniel Sikorski schien die dritte Heimniederlage in Folge und damit der fast schon sichere Abstieg besiegelt.

"Nach dem 2:3 haben wir dann wieder angefangen Fußball zu spielen. Dieser Sieg ist ganz wichtig für den WSV und auch für mich persönlich", sagte Tobias Damm, der nach langer Torflaute gleich doppelt traf. "Nach dem 2:3 haben wir alles nach vorne geworfen und riskiert, dass sie uns aus dem Stadion schießen", sagte Stefan Lorenz, der nach abgelaufener Gelbsperre eine starke Partie bot. Die letzten Treffer erzielte der WSV praktisch in Unterzahl, denn Salih Altin hatte einen Tritt in die Wade abbekommen und konnte im Sturmzentrum des WSV nur noch eine Statistenrolle spielen.

Dem WSV gelang die Versöhnung mit den eigenen Fans nach zwei ernüchternden Heimniederlagen. "Wer uns abschreibt, der macht einen Fehler", hatte Uwe Fuchs nach dem 0:2 gegen den BVB II trotzig gesagt. Diese Erfahrung machten als erste die Bayern, die sich nach ihrer großen Aufholjagd schon auf der Siegerstraße glaubten.

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