WSV-Niederlage: Da helfen keine Ausreden mehr

Beim 0:2 (0:0) gegen Bayer Leverkusen II schießen die Spieler des WSV nur einmal auf das gegnerische Tor.

Wuppertal. Fußball kann je nach der Einstellung zu diesem Sport als Zeitvertreib oder Zeitverschwendung angesehen werden. Nach dem Abpfiff der Regionalligapartie zwischen Bayer Leverkusen II und dem Wuppertaler SV waren sich die 300 Wuppertaler unter den 450 Zuschauern im Kölner Südstadion einig: Dieser Ausflug nach Köln war aus Sicht eines WSV-Fans die reinste Zeitverschwendung.

Was hätte man ansonsten auch über ein Spiel denken sollen, in dem der WSV gegen den Tabellenvorletzten verdient mit 0:2 (0:0) verlor, eine Aufholjagd vermissen ließ und erst in der Nachspielzeit durch Björn Weikl den ersten Torschuss abgab?

Nicht ganz so fest hatte Weikl kurz nach der Pause gegen den Ball getreten. Weikls Abwehraktion geriet zum Querschläger, der bei Maciej Zieba landete. Und der kam am linken Strafraumeck mit rechts zum Schuss. Sascha Samulewicz machte sich lang und konnte den Ball abwehren. Doch bei dem Abstauber durch Christoph Siefkes war er machtlos.

Zuvor war auf dem satten, grünen Rasen herzlich wenig passiert. Wie eine Mannschaft, die zurück auf die oberen Tabellenplätze will, spielte der WSV jedenfalls nicht. Als dann ein kalter Regenschauer einsetzte, erlosch der kleine Funke Spielfreude bei den Wuppertalern.

"Die erste Spielhälfte ging ja noch in Ordnung, weil sie von der Taktik geprägt war, aber nach dem 0:1, haben wir viel zu wenig investiert", sagte WSV-Trainer Michael Dämgen, der nach dem Spiel nicht in die Einzelkritik einsteigen wollte. Für das Null-Chancen-Spiel, Bayer erhöhte durch Strafstoß von Weiler auf 2:0, ließ Dämgen keine Ausrede gelten.

Ausreden machen auch wenig Sinn, denn der WSV war in seiner vermeintlichen Bestformation aufgelaufen. Doch bis auf Torhüter Sascha Samulewicz scheinen es sich die Stammspieler inzwischen auf ihren Positionen gemütlich eingerichtet zu haben.

Jeder begnügte sich damit, Fehler zu vermeiden, was aber auch nicht die Stärke des Teams zu sein scheint. Kreativität und Spontanität waren gegen Leverkusen nicht zu erkennen. Das ist entweder eine Frage der spielerischen Qualität oder des Willens. Sollte es an beidem mangeln, dann wird man sich bald mit dem Blick auf das Tabellenende beschäftigen müssen.

Die Reaktionen der Fans nach dem Abpfiff waren zurückhaltend. Es gab kaum Pfiffe und Buhrufe, was Bände über das Ausmaß der Enttäuschung spricht. Doch die Ruhe dürfte trügerisch sein, denn so fühlt sie sich an - die Ruhe vor dem Sturm. Der dürfte einsetzen, wenn es am Samstag gegen Homburg im Stadion am Zoo so trostlos und hoffnungslos weitergeht.

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