Fußball-Regionalliga : WSV kann Negativlauf nicht stoppen
Wuppertal/Herne Beim 0:3 gegen Schalkes verstärkte U23 zeigt der Trainerwechsel noch keine Wirkung.
Als Sportdirektor Karsten Hutwelker nach dem Abpfiff der mit 0:3 (0:1) verlorenen Partie gegen Schalkes U23 von einem WSV-Anhänger auf der Tribüne wüst beschimpft wurde, weil er unter der Woche Trainer Andreas Zimmermann entlassen habe, ging er schnurstracks auf diesen zu. „Er sollte mir ein Argument für seine Kritik nennen, aber da kam nichts “, begründete Hutwelker nachher das hitzige Auge-in-Auge-Duell. Der Auftritt der erstmals von Hutwelker angeleiteten Mannschaft im so wichtigen Kellerduell in der Herner Monpalastarena hatte zuvor umgekehrt noch wenige Argumente für den Trainerwechsel geliefert. Der WSV zeigte zwar vollen Einsatz, war dem Gegner, der mit fünf Spielern aus dem Profikader antrat, aber in fast allen Belangen unterlegen und verlor auch in der Höhe verdient. Es war das achte Spiel ohne Sieg - und erstmals in dieser Saison sind die Wuppertaler damit auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Das Polster nach dem optimalen Saisonstart ist endgültig dahin.
„Kleine Verbesserungen hat man gesehen, aber das reichte nicht. Es braucht Zeit, der Mannschaft fehlt momentan völlig das Selbstvertrauen“, sagte Hutwelker, der unter der Woche vor allem taktisch gearbeitet, personell allerdings nicht viel verändert hatte. Der junge Außenverteidiger Nick Osygus spielte erstmals nach längerer Zeit mal wieder von Beginn an, Nedim Pepic lief für Tom Meurer auf, der mit Bänderriss im Knie wohl bis zum Winter ausfällt.
Schalke konnte dagegen aus dem Vollen schöpfen. Allein der Marktwert von Steven Skrzybski, vor einem Jahr von Union Berlin gekommen und mit 132 Zweitliga- und zwölf Erstligaspielen in seiner Bilanz, übertraf mit 3,5 Millionen Euro das Gesamt-Jahresbudget des WSV-Regionalliga-Teams um das Zehnfache. Fabian Reese, Nassim Boujellab, Jonas Carls und Levent Mercant haben auch bereits einen Profivertrag und waren sichtlich bemüht, sich über die Zweite zu empfehlen. „Wenn sie so eine Laufbereitsschaft an den Tag legen wie heute, macht das schon Spaß“, sagte Schalkes Trainer Torsten Fröhling nachher. Er bemängelte lediglich die Chancenverwertung. Nur Skrzybski war aus zahlreichen Möglichkeiten der ersten Hälfte nach einer von fünf Schalker Ecken ein Treffer gelungen. Mit Routinier Silvio Pagano für den blassen Semir Saric versuchte Hutwelker nach der Pause, die WSV-Offensive gefährlicher zu machen, was kurzzeitig Wirkung zu haben schien.