WSV hofft auf Insolvenzverwalter Bornheimer

Erstes Treffen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter.

Wuppertal. Jörg Bornheimer ist der Mann, der in den nächsten Tagen und Wochen das Schicksal des WSV in seiner Hand hält. Mit Prognosen will sich der 53-jährige Wuppertaler, der am Dienstag vom Amtsgericht als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wurde, zurückhalten. Er hat für Donnerstag eine erste Erklärung angekündigt. Am Mittwoch gab es ein erste Gespräche mit den WSV-Verantwortlichen.

Neben der Kardinalfrage, ob der WSV genügend Masse aufweisen kann, um ein Insolvenzverfahren zu eröffnen, geht es um die aktuellen WSV-Mitarbeiter. Deren Zahl, die WSV-Rechtsberaterin Sarah Wolf am Dienstag mit 67 beziffert hatte, relativierte Verwaltungsrat Jörg Wolff.

„Mitgezählt sind auch Spieler oder etwa Ex-Trainer Hans-Günter Bruns, deren Verträge Ende Juni enden.“ Festangestellte gebe es nur zwei, fast alle übrigen — neben dem sportlichen Personal — seien Teilzeitkräfte oder geringfügig Beschäftigte. Ob und wann sie Konkursausfallgeld erhalten, gehört auch zu den Dingen, die Bornheimer klären muss.

Ein dickes Lob erhielt dieser von Stefan Adam, mit dem er 2002 in der Insolvenz der LTV-Handball-Spielbetriebsgesellschaft gewirkt und die Gründung der neuen Wuppertaler Handball-Marketing Gesellschaft ermöglichst hatte. Adam: „Er hat sich extrem für die Sache eingesetzt und versucht, alle Bereiche, die solch eine Situation an Positivem haben kann, herauszuziehen.“ Bornheimers Interesse am Sport habe dabei sehr geholfen.

Auch bei der Verpflichtung eines Trainers wird Bornheimer das letzte Wort haben. Sportvorstand Achim Weber will am Donnerstag dem Verwaltungsrat zwei Kandidaten — darunter Peter Radojewski — vorschlagen, um eventuell kommende Woche erste Spieler-Sichtungstrainings durchzuführen. Genereller Trainingsbeginn solle der 22. Juni sein.

Die neue Oberliga-Saison beginnt am 28. Juli. Ob es der WSV, wie angestrebt, schafft, bis 30. Juni die Insolvenz zu eröffnen, ist auch für Rainer Lehmann von Fußballverband Niederrhein eine wichtige Frage. „Je eher wir Klarheit haben, desto besser.“

Der WSV wäre dann dritter Absteiger in die Oberliga-Niederrhein, die dann in der kommenden Saison 20 statt nach aktuellem Stand 18 Teams umfassen würde. Gleichzeitig wäre die WSV-Zweite erster Absteiger in die Landesliga, wodurch auch der 16. der Abschlusstabelle, Uedesheim, noch in der Oberliga bleiben würde.

Mit einem Sieg am letzten Spieltag hätte der Cronenberger SC diesen Platz noch erreichen können, ist aber als 17. bei allen Szenarien abgestiegen. gh

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