WSV-Gegner: Letzte Chance für RWE

Im Halbfinale des Niederrheinpokals am 29.4. muss Essen siegen, um die Saison zu retten.

Wuppertal/Essen. "Kämpfen für Essen - jetzt!" Nie war der Slogan auf der Internetseite von Rot Weiß Essen treffender als vor dem Halbfinalspiel im Niederrhein-Pokal gegen den Wuppertaler SV (29.4.09, 19 Uhr, Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße).

Die Partie ist für den Traditionsverein aus Bergeborbeck nämlich die einzige Chance, eine enttäuschende Saison mit der besonders in finanzieller Hinsicht lukrativen Teilnahme am DFB-Pokal zumindest noch ein klein wenig retten zu können.

Nach einer missratenen Hinrunde wollte RWE in der Regionalliga West zu Beginn der Rückserie noch einmal angreifen. Manager Thomas Strunz hoffte auf einen positiven Schub durch Erfolge über Fortuna Düsseldorf im Pokal und den damaligen Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern II in der Liga.

Die Erfolge gelangen tatsächlich, die erhoffte Wirkung hatten sie indes nicht. Besonders auswärts zeigt sich der deutsche Meister von 1955 harmlos wie ein zahnloser Tiger. Von bislang 39 möglichen Punkten auf des Gegners Platz holten die Essener lediglich zehn. Auf einen Sieg in der Fremde warten die treuen Anhänger nun schon seit dem 18. September.

Als die Talfahrt Ende März immer bedrohlichere Ausmaße annahm, sah sich Strunz zum Handeln gezwungen. Trainer Michael Kulm musste gehen. Sein Nachfolger wurde mit Ernst Middendorp schnell gefunden. "Die Eigenschaften, die der neue Trainer mitbringen sollte, waren ja klar.

Er musste vor allen Dingen über Aufstiegserfahrung verfügen. Viele Kandidaten gab es da nicht", sagte Strunz. Zumindest nicht viele, die auf dem Markt und zudem bereit waren, in die Vierte Liga zu gehen. Middendorp erfüllte das Anforderungsprofil.

Der 50-Jährige führte Arminia Bielefeld 1996 in die Bundesliga und nach seinen Stationen in Ghana, dem Iran, in Südafrika sowie beim chinesischen Erstligisten Changchun Yatai muss Essen für ihn wie das Paradies sein.

Welche Herausforderung die Aufgabe darstellt, musste "Power Ernst" aber sehr schnell erkennen. In vier Spielen hat er nun auf der Bank gesessen, doch nach dem 5:3-Auftaktsieg gegen Cloppenburg setzte es in Worms (0:1), gegen Münster (0:4) und in Verl (0:2) gleich drei Niederlagen.

Ein Dilemma, das am 31. Mai 2008 begann, als der VfB Lübeck mit Trainer Uwe Fuchs an der Hafenstraße 1:0 gewann und die Rot-Weißen damit in die Viertklassigkeit schoss. Steve Müller stürzte mit seinem Tor in der 88.Minute Essen ins Tal der Tränen. Uwe Fuchs und Steve Müller könnten dies am Mittwoch wiederholen.

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