WSV-Gegner: In Paderborn hat das große Zittern begonnen

Der Aufstiegsfavorit ist ins Wanken geraten. Manager Schreier wurde beurlaubt.

Wuppertal. Es brennt beim SC Paderborn. An einer Stelle sogar in des Wortes wahrster Bedeutung, denn in der Nacht zum vergangenen Sonntag wurde der Mannschaftsbus der Ostwestfalen ein Raub der Flammen. Das 150.000 Euro teure Gefährt war in einem Industriegebiet von Schloß Neuhaus abgestellt und wurde wohl von bislang unbekannten Tätern mutwillig in Brand gesetzt.

Da der Bus versichert war, muss die Schadenssumme nun zwar nicht eingespart werden, dennoch sorgte der SCP in finanzieller Hinsicht zwei Tage zuvor mit einem weiteren Brandherd für Aufsehen, als er die sofortige Trennung von seinem sportlichen Leiter Christian Schreier bekannt gab.

"Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir den Personalbestand so gering wie möglich halten", begründete Präsident Wilfried Finke seinen Schritt mit pekuniären Zwängen, was entweder bedeutet, dass der 50-jährige Schreier recht üppige Bezüge gehabt hat oder aber der SC Paderborn sich mit seinem teuren Kader in den Lohnkosten verspekuliert hat. Schreiers Nachfolger ist mit André Schubert der bisherige Leiter der Sport- und Nachwuchsförderung und dies soll der 34-Jährige in Personalunion auch weiterhin bleiben.

Dass diese Entscheidungen zu einer Zeit getroffen wurden, in der der selbsternannte Aufstiegsfavorit sportlich aus der Spur geraten ist, passt ins Bild. Präsident Finke fürchtet wohl, dass der fest eingeplante Sprung in die Zweite Liga misslingen könnte und baut sicherheitshalber schon einmal vor.

Denn, und das ist Brandherd Nummer Drei, seit vier Spielen ist die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev nun schon ohne Sieg (drei Unentschieden, eine Niederlage). Die Konkurrenz aus Düsseldorf und Unterhaching ist näher gerückt und da zeigte selbst der sonst so besonnene Bulgare zuletzt ein dünnes Nervenkostüm. Dotchev wurde beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart II wegen permanenten Reklamierens auf die Tribüne verwiesen.

Unter dem Druck der Ergebnis-Krise muss der 43-jährige Trainer nun auch noch in der Abwehr mit personellen Problemen kämpfen. Verteidiger Sören Gonther, dem Ende März beim 1:2 bei Bayern München II sein erstes Saison-Tor geglückt war, zog sich in der gleichen Partie sowohl einen Syndesmoseriss als auch einen doppelten Außenbandriss im linken Sprunggelenk zu, wodurch er bis zum Saisonende ausfällt.

Zu allem Überfluss wurde Nebenmann Toni Wachsmuth nach seinem Platzverweis wegen Nachtretens beim 0:0 gegen Spitzenreiter Union Berlin für drei Spiele gesperrt. Es brennt beim SC Paderborn. Und es handelt sich dabei nicht nur um ein Osterfeuer...

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