Wuppertaler SV WSV-Gegner: Bonner SC leidet unter Aderlass

Finanziell steht der Gegner des WSV gut da, musste aber Leistungsträger ziehen lassen.

Verstärkung für die Offensive: Der KFC Uerdingen hatte Mitte Juli auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Lucas Musculus vom Bonner SC verpflichtet.

Verstärkung für die Offensive: Der KFC Uerdingen hatte Mitte Juli auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Lucas Musculus vom Bonner SC verpflichtet.

Foto: KFC

Wuppertal. Treueschwüre und Verträge sind im Fußball meist so wertvoll wie ein Schlitten in der Wüste. Diese Erfahrung musste auch der Bonner SC gerade machen. Erst im Januar hatte Lucas Musculus seinen Kontrakt bei den Bundesstädtern bis 2019 verlängert, jetzt wechselte der Torjäger in der Vorbereitung zum KFC Uerdingen. „Das ist für uns nicht schön“, meinte BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz und Vorstandsmitglied Thorsten Nolting sagte: „Wir verlieren eine absolute Führungsfigur.“

Mit 20 Treffern sowie vier Tor-Vorlagen hatte Musculus großen Anteil an der sorgenfreien Saison des Vorjahres-Aufsteigers. Als neunter war der Bonner SC mit sechs Punkten mehr zwei Plätze vor dem Wuppertaler SV gelandet. Für die heute um 14 Uhr mit der Partie beim WSV beginnende neue Spielzeit gilt als Ziel, erneut einen einstelligen Tabellen-Platz zu erreichen. Ein Vorhaben, welches durch die Abgänge deutlich schwieriger erscheint.

Denn neben Musculus — der beim KFC das fünffache verdienen soll — hat Uerdingen auch Connor Krempicki abgeworben. Ein Verlust, der fast noch mehr schmerzt, war der 22-Jährige doch die Mittelfeld-Schaltzentale der Blau-Roten. Nun muss Dario Schumacher als einzig verbliebener echter Leistungsträger die Fäden alleine ziehen. Sein Trainer Daniel Zillken muss dazu mehr Balance in die teils wilden Spiele der Vorsaison bekommen. Um die wackelige Abwehr zu verstärken, wurde Sebastian Spinrath vom SC Wiedenbrück geholt.

Immerhin — finanziell wird der Bonner SC wohl eine sorgenfreie Saison erleben. Zwar liegt der auf kleiner Flamme gehaltene Etat unter einer Million Euro, doch durch die Pokal-Wettbewerbe kann Geld zurückgelegt werden. Zum Finale im Mittelrhein-Pokal gegen Fortuna Köln (1:0) kamen 8000 Besucher, für das Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal gegen Hannover 96 sind für den 10.164 Zuschauer fassenden Sportpark Nord nur noch 200 Karten erhältlich — und für Musculus überweist Uerdingen dann noch rund 75.000 Euro.

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