Fußball-Regionalliga : WSV freut sich auf den Spitzenreiter
Wuppertal Bei Viktoria Köln hat der arg gebeutelte Fußball-Regionalligist am Samstag nichts zu verlieren.
„Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie“ ist ein Spruch, der im Sport immer dann angewandt wird, wenn ein Außenseiter bei einem haushohen Favoriten antritt. Insofern könnte er auch am Samstag seine Berechtigung haben, wenn der personell arg gebeutelte und von der nächsten finanziellen Aufregung durchgeschüttelte Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV beim lange Zeit souveränen Spitzenreiter Viktoria Köln antritt (14 Uhr). Der Krösus der Liga hat zwar zuletzt das Spitzenspiel in Rödinghausen mit 0:2 verloren und „nur“ noch sechs Punkte Vorsprung auf Oberhausen, doch der Kölner Kader um Star Mike Wunderlich gilt nach wie vor als das Feinste, was die Liga zu bieten hat. Und nach schier unendlich erscheinenden Aufstiegsversuchen wollen die Kölner es in diesem Jahr unbedingt packen.
Der WSV kommt zwar mit dem Rückenwind des überraschenden 1:0-Sieges in Aachen, als die Konstellation vorher auch ungünstig schien und sich im Spiel noch ungünstiger entwickelte, muss seinen Kader aber voraussichtlich mit einigen A-Jugend-Spielern auffüllen, weil aus dem eigenen Kader so viele fehlen. Einzig Mario Andric (Bänderriss) und Daniel Grebe (Handbruch) könnten wohl zurückkehren, und auch bei Torwart Sebastian Wickl (Bänderriss aus dem Aachen-Spiel) gibt die medizinische Abteilung alles. Doch mit Viktor Maier (Kreuzbandriss), Tjorben Uphoff (am Montag an der Hand operiert) und Sascha Schünemann (am Mittwoch an der Hand operiert) sowie den Langzeitverletzten Daniel Hägler und Yusa Alabas ist das Lazarett immer noch voll. Hinzu kommt nach seiner Rot-Sperre aus dem Aachen-Spiel Peter Schmetz, der am Samstag noch einmal zusehen muss.
In Köln weiß man, dass mit dem WSV dennoch keine Laufkundschaft kommt, das haben die Wuppertaler - wenn auch in besserer personeller Lage - schon häufiger bewiesen. Die letzte WSV-Niederlage datiert aus 2016, im Hinspiel dieser Saison waren die Kölner erst kurz vor Schluss durch einen Freistoß von Christian Derflinger zum 1:1-Ausgleich gekommen.