Regionalliga West WSV fehlt in Wiedenbrück Plan B

Beim 0:2 (0:0) gegen den Tabellenvierten mangelt es nach einer schwierigen Auswärtswoche an Kraft und Ideen.

Regionalliga West: WSV fehlt in Wiedenbrück Plan B
Foto: Kurt Keil

Wiedenbrück. Am Ende war der Akku leer. Enttäuscht schlichen die Spieler des Wuppertaler SV am Samstag nach der 0:2-Niederlage trotz der anschließenden aufbauenden Wortes ihres Trainers vom Rasen des Jahnstadions in Wiedenbrück. Unter dem Strich standen ein Punkt und zehn Gegentore aus der englischen Woche mit den schweren Auswärtsspielen in Dortmund, Köln und eben beim SC Wiedenbrück. Die Niederlage dort war verdient, weil die Gastgeber in der zweiten Halbzeit nach schneller Führung mehr zuzusetzen hatten und dem WSV, der die Kontertaktik liebt, einfach die Mittel fehlten, um den neuen Tabellen-Vierten noch ernsthaft in Gefahr zu bringen.

„Eine schlechte Woche. Wir haben ein bisschen das umgeworfen, was wir uns vorher aufgebaut haben“, sagte Kapitän Gaetano Manno leise, wurde dann aber gleich wieder kämpferisch: „Nächste Woche gegen Uerdingen, das wird ein ganz anderes Spiel.“

In der Tat hätte sich der WSV — vor Wochenfrist noch mit vier Punkten weniger als Uerdingen auf Platz vier liegend — eine bessere Ausgangsposition für das Topspiel gegen den Tabellenführer am kommenden Samstag gewünscht. Nun sind es sieben Punkte Rückstand und in der sehr engen Tabellen noch Platz sechs.

„Wir sind noch lange keine Spitzenmannschaft“, betonte Stefan Vollmerhausen in der Pressekonferenz nach dem Spiel zum wiederholten Mal, während es von seinem Gegenüber Ex-WSVer Björn Mehnert artig Komplimente für die „gute und kontinuierliche Arbeit in Wuppertal“ gab.

WSV kann im Hinspiel in Wiedenbrück nicht punkten
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Am Samstag fehlte aber schlicht der Plan B, um mit schweren Beinen die Auswärtswoche noch zu einem positiven Abschluss bringen zu können. Da nutzte auch das Lamentieren über die sehr unglückliche Ansetzung durch den Verband mit drei Spielen in der Fremde binnen einer Woche nichts.

Vollmerhausen hatte bis auf eine Ausnahme die gleiche Elf auf den Rasen gestellt wie beim 3:6 in Köln am Mittwoch. Und die betraf keinen Feldspieler, sondern die Torwartposition, auf der Stammkeeper Sebastian Wickl zuletzt die Erwartungen des Trainers nicht erfüllt hatte. Für ihn brachte er Joshua Mroß. Der machte seine Sache auch gut, hatte allerdings etwas Glück, dass er nicht schon nach acht Minuten nach einem windunterstützen Freistoßkracher von Stipe Batarilo-Cerdic an die Latte hinter sich greifen musste.

Ansonsten neutralisierten sich beide Teams in den ersten 45 Minuten, verteidigten leidenschaftlich, boten aber nach vorne viel Stückwerk an. Auch Standardsituation, die dem WSV zuletzt sehr geholfen hatten, konnten sich die im Abspiel zu hektischen Wuppertaler nur wenige herausarbeiten. Im Anschluss an einen Freistoß kurz vor der Pause hatten allerdings auch die Gäste ihren Aluminiumstreffer, als Christopher Kramer nach einer Kopfballstafette im Strafraum den Ball an den Pfosten setzte. Es wäre das an diesem Tag dringend nötige Spielglück gewesen, wenn der WSV da in Führung gegangen wäre. So war der Gegentreffer direkt nach der Pause schon fast der Genickbruch.

Wiedenbrück war druckvoller aus der Kabine gekommen und brachte die WSV Abwehr ins Schwimmen. Das galt insbesondere für Tristan Duschke, der gegen den agilen SC-Mittelstürmer Aygün Yildirim ein ums andere Mal keine gute Figur machte. Der 22-Jährige Yildirim beschäftigte zusammen mit Sturmpartner Viktor Maier die gesamte WSV-Abwehr. Beim 1:0 war Oliver Zech der Nutznießer, der per Volleyschuss von der Strafraumgrenze einnetzte, als der WSV den Ball nicht wegbekam. Das 2:0 besorgte Maier, wieder nach Vorbereitung von der rechten Seite, am zweiten Pfosten dann selbst. Zwischendurch hatte Joshua Mroß mehrfach die Chance, sich auszuzeichnen.

Trotz aller Müdigkeit gab sich der WSV aber nicht auf, was den Spielern nachher ein Sonderlob vom Trainer einbrachte. Der stellte jetzt auf 4-4-2 um, doch mehr als zwei, drei Halbchancen konnte sein Team nicht mehr herausarbeiten. „Es hat sich auch keiner im Training aufgedrängt“, erklärte sich Vollmerhausen anschließend, warum er angesichts der Strapazen dieser Woche nicht mehr personelle Änderungen vorgenommen hatte. Er gab der Mannschaft zwei Tage frei, um ab Dienstag dann ausgeruht den Blick auf Uerdingen richten zu können.

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