WSV erobert einen Punkt in Dresden

Nach dem 1:1 in Dresden steht der WSV nicht mehr auf einem Abstiegsrang.

Dresden. Victor-Hugo Lorenzón und Mitja Schäfer gehören nicht zu den Lautsprechern beim WSV. Beiden ist gemein, dass sie nicht viel Aufhebens um sich und ihren Job machen. Den haben sie auch beim 1:1in Dresden ausgezeichnet erledigt. Hatte Schäfer, der große Schweiger im Team, schon beim Sieg gegen den VfBStuttgart II einen Sahnetag erwischt, zeigte der Innenverteidiger in Dresden, dass auf ihn weiter Verlass ist.

Auch wenn die WSV-Abwehr in der Anfangsphase der ersten Spielhälfte nervös auftrat, und Dynamo phasenweise mächtig auf den Führungstreffer drängte. Das blieb auch in der zweiten Halbzeit so, als der WSV erst das 1:1 (56.) und danach den Platzverweis gegen Marco Neppe kassierte. Mit Mann und Maus verteidigte das dezimierte Team das Unentschieden. Schäfer behielt wie das gesamte Team den Überblick und widerstand dem Dynamo-Druck (jetzt mit drei Stürmern) durch ein starkes Stellungsspiel und Laufvermögen.

Maßgeblich verantwortlich für den verdienten Punktgewinn war auch Lorenzón, den mancher Dresdner Zuschauer nach dem Spiel für seine Souveränität als Abräumer lobte. Plötzlich treten bei dem Argentinier lange nicht für möglich gehaltene Qualitäten zutage. Zweimal wurde er beim WSV suspendiert - Schnee von gestern. "Für mich war er nie weg, er ist ein ganz wichtiger Baustein für die Mannschaft", sagte WSV-Kapitän Tim Jerat.

Schäfer und Lorenzón (sah die fünfte gelbe Karte, ist im kommenden Heimspiel gegen Braunschweig gesperrt) sind nur zwei Spieler, die nach dem Punktgewinn in Dresden die Hoffnung weiter schüren, dass das Horrorszenario Abstieg ausbleibt. So fiel auch das trotzige Fazit von WSV-Trainer Uwe Fuchs aus. "Die Mannschaft steigt nicht ab, dafür ist sie spielerisch und kämpferisch zu gut."

Erneut überzeugen konnte auch Tobias Damm, der den WSV in Führung gebracht hatte (35.). Nach einem Zuckerpass von Sven Lintjens ließ er Maik Wagefeld stehen, spielte auch Torhüter Axel Keller aus und schob den Ball ins Netz. Wenn jetzt noch Marcel Reichwein zu alter Stärke zurückfinden würde, könnten die WSV-Fans weiter von besseren Zeiten träumen. Die Realität kommt nach dem Heimspiel gegen Braunschweig am Sonntag allerdings mit sieben Spielen in 21 Tagen knüppelhart daher.

Auch dank Spielern wie Schäfer und Lorenzón steht der WSV nach Ansicht von Fuchs spieltaktisch ohne Ball recht ordentlich da. "Jetzt müssen wir mit der Kugel vor dem Tor noch druckvoller werden."

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