Erklärung des Wuppertaler SV zum internen Streit Streit im Verwaltungsrat des WSV endet vor Gericht

Update | Wuppertal · Neue Turbulenzen beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. Laut einer Mitteilung des Vereins ist ein Schlichtungsversuch innerhalb des WSV-Verwaltungsrates gescheitert. Differenzen gab es bei den Wahlen zum Verwaltungsrat, die intern nicht ausgeräumt werden konnten.

 Ulrich Zerrath (l.) gab seinen Rücktritt aus dem WSV-Vorstand bekannt. Auf Christian Vorbau, Vorsitzender des Verwaltungsrats, und Vorstandsmitglied Thomas Richter (r.) wartet dagegen noch viel Arbeit.

Ulrich Zerrath (l.) gab seinen Rücktritt aus dem WSV-Vorstand bekannt. Auf Christian Vorbau, Vorsitzender des Verwaltungsrats, und Vorstandsmitglied Thomas Richter (r.) wartet dagegen noch viel Arbeit.

Foto: WZ/Otto Krschak

In der Mitteilung des WSV heißt es im Wortlaut: „Seit Beendigung der Verwaltungsratsnachwahl am 11. Dezember 2020 herrscht unter den Verwaltungsrat-Mitgliedern des Wuppertaler Sportvereins Uneinigkeit hinsichtlich der Ordnungsmäßigkeit der Wahldurchführung durch den Verwaltungsrat-Vorsitzenden, da Unstimmigkeiten durch Gremiumsmitglieder festgestellt wurden. Der Ehrenratsvorsitzende schaltete sich bereits frühzeitig zur Vermittlung ein und auch die Verwaltungsrat-Mitglieder unterbreiteten Lösungsvorschläge jedoch ohne Ergebnis. Ein durch den Vorstand am 15. Januar 2021 einberufenes Mediations- und Schlichtungsgespräch zusammen mit dem Ehrenratsvorsitzenden zur Unterbreitung von Kompromissvorschlägen wurde zunächst mit einem positiven Ergebnis beendet. Da gleichwohl im Anschluss ein Schriftverkehr zwischen den Verwaltungsrat-Mitgliedern dazu führte, dass vom zugestimmten Kompromiss wieder abgewichen wurde, lässt ein Teil des Verwaltungsrates die Ordnungsmäßigkeit der Wahl nun durch ein Gericht prüfen. So soll Rechtssicherheit erlangt werden. Unabhängig davon arbeitet der Vorstand des WSV derzeit mit Hochdruck daran, eine satzungsgemäße und rechtssichere Jahreshauptversammlung durchführen zu können.“

„Mich hat die Mitteilung des WSV-Vorstandes sehr überrascht, denn am Dienstagabend findet eine Verwaltungsratssitzung statt, in der offene Fragen geklärt werden sollen“, sagt Christian Vorbau, Vorsitzender des Verwaltungsrates des WSV. Vor der Sitzung lehne er weitere Stellungnahmen zu diesem Thema ab.

Wie die WZ bereits berichtet hatte, haben sich im Verwaltungsrat zwei Lager gebildet. Während eine Gruppe dem früheren WSV-Präsidenten Friedhelm Runge zugeneigt scheint, ist die andere Gruppe bemüht, eine Abhängigkeit des Vereins von Runge zu vermeiden. In dem Streit um die Besetzung des Verwaltungsrates geht es nicht allein um strittige formelle Fragen und mögliche Fehler bei der Wahl, sondern es wird offensichtlich um die Machtverhältnisse in diesem Gremium mit harten Bandagen gerungen.

Die Verwaltungsratsmitglieder Ralf Dasberg (stellv. Vorsitzender), Harald Lucas und Norbert Müller, haben am Montagabend eine Erklärung abgegeben, indem sie von einem Desaster bei der Wahl zum Verwaltungsrat sprechen. Dies lasten sie dem Verwaltungsratvorsitzenden Christian Vorbau an. Einer der vorgeschlagenen Kandidaten sei bei der Wahl kein Vereinsmitglied gewesen, das Wahlverfahren habe außerdem weder der Satzung noch dem Vereinsrecht entsprochen. Der Klageweg sei erforderlich, damit der Verein handlungsfähig bleibe, so die drei Unterzeichner der Erklärung. „Das Problem, welches durch den Vorsitzenden des VWR geschaffen worden, und sich nun leider nur über den Klageweg lösen lässt, ist, dass dadurch der VWR bis zur Mitgliederversammlung beschlussunfähig ist, weil dieses Gremium nicht rechtskonform besetzt ist. Mit dieser Beschlussunfähigkeit ist allerdings auch der Vorstand und somit der ganze Verein blockiert. Es kann einem ehrenamtlichen Vorstand nicht zugemutet werden, in Kenntnis dieses Sachverhaltes im Außenverhältnis rechtsverbindliche Verträge abzuschließen, dafür im Innenverhältnis aber ggf. persönlich haftbar gemacht zu werden“, heißt es in der Erklärung von Dasberg, Müller und Lucas.

Außerdem teilt der WSV mit, dass Ulrich Zerrath dem Verwaltungsrat am 11. Januar seinen Rücktritt aus dem Vorstand mitgeteilt hat. Zerrath habe die Insolvenz des Vereins in Eigenverwaltung in den vergangenen Monaten unter großem zeitlichen Einsatz abgewickelt. Ulrich Zerrath hatte seine Vorstandszugehörigkeit bei Amtsantritt zeitlich begrenzt und diese nun wie vereinbart mit Annahme des Insolvenzplans beendet. Er stehe dem Verein weiterhin beratend zur Seite.

„Wir danken Ihm für seine Unterstützung und sein Engagement“, so der Vorstand des Wuppertaler SV.

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