Trost „vom Ex“ für den WSV

Manuel Bölstler und Dennis Malura wären gerne zurückgekehrt. Am Freitag jubelten sie aber für Rot-Weiß Erfurt.

Wuppertal. Knapp daneben ist auch daneben - so könnte das Fazit nach dem jüngsten Auftritt in Erfurt (0:1) lauten, als dem WSV in buchstäblich letzter Sekunde der mehr als verdiente Auswärtspunkt verwehrt blieb.

Doch haften bleibt auch, dass der WSV in der Lage ist, guten Fußball zu spielen und über ein Team verfügt, das die Klasse besitzt, um die Klasse zu halten.

"Das war unsere beste Saisonleistung, nur das Ergebnis hat nicht gestimmt", sagt WSV-Manager Markus Bayertz und blickte schon voraus. "Gegen Osnabrück müssen wir diese Einstellung und Moral wieder mit ins Spiel nehmen, dann bin ich sicher, dass die Dinger auch wieder reingehen."

Die Niedersachsen mit dem ehemaligen WSV-Spieler Michael Lejan sind der nächste Heimgegner des in dieser Saison am Zoo noch sieglosen WSV. Der Auftritt von Erfurt macht aber Mut, dass sich dies bald ändern könnte.

"Dass die Jungs in Erfurt so stark gespielt haben, hat mich nicht überrascht. Ich weiß, dass wir über eine charakterstarke Mannschaft verfügen. Wir haben viele Gespräche geführt, und die Trainer haben die Spieler gut eingestellt. Diesen Weg gehen wir weiter", sagt Bayertz mit Zuversicht.

Dass der WSV nicht in die unteren Tabellenregion gehört, glaubt auch Dennis Malura, der zwei Jahre für den WSV kickte und nun das Erfurter Trikot trägt.

"Der Sieg war sehr glücklich für uns. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Aber wenn du unten stehst, hast du auch nicht das nötige Glück. Ein dreckiger Sieg für uns."

Ein bisschen Wehmut war auch dabei, denn Malura hätte sich nach seinem missglückten Gastspiel in Offenbach eine Rückkehr zum WSV gut vorstellen können.

"Für den Verein tut es mir sehr leid. Aber der versprochene Anruf von Bayertz kam nicht. Schon blöd, wenn man in Solingen wohnt und einen Drittligisten vor der Haustür hat. Aber jetzt fühle ich mich in Erfurt sehr wohl, es ist überragend hier", sagt Malura.

Ebenfalls nicht abgeneigt, zum WSV zurückzukehren war Manuel Bölstler, zweiter Ex-WSV-Spieler in Reihen der Thüringer. "Wuppertal war so etwas wie meine zweite Heimat. Man hätte mich günstig haben können, nachdem ich mich mit Ahlen über eine Abfindung geeinigt habe. Dass es gegen den Abstieg gegangen wäre, wäre für mich eher zweitrangig gewesen. Ich wollte wieder Spaß am Fußball haben", sagt der Mittelfeldspieler, der beim Zweitligisten Rot-Weiß Ahlen nicht glücklich wurde.

"Ich habe schon eine Träne im Auge, dass der WSV unten steht, aber sie werden da wieder rauskommen, da bin ich mir sicher."

Ein Spiel ohne Gegentreffer wäre da schon der richtige Ansatz. 90 Minuten ließ die oft gescholtene WSV-Innenverteidigung nicht viel zu, um dann doch in der entscheidenden Szene nicht wach zu sein.

So war es Mario Neunaber, der den kurz zuvor eingewechselten Torschützen Massimo Cannizzaro nicht entscheidend störte. Kollege Mitja Schäfer lief derweil orientierungslos durch den Strafraum. Fehler, die am kommenden Samstag auch der VfL Osnabrück bestraft.

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