Traumjob im Fußball-Museum

Der ehemalige Spieler des Wuppertaler SV ist jetzt Sprecher des Millionen-Projekts.

Wuppertal. Aus dem gläsernen Fahrstuhl, der Knut Hartwig jeden Tag in sein Büro in der 16. Etage des Dortmunder Harenberg-City-Centers trägt, kann er hinab auf die Fläche blicken, die ab 2014 das DFB-Fußballmuseum beherbergen soll und seit einigen Monaten sein Berufsleben bestimmt.

Neue Perspektiven hatten sich dem ehemaligen Zweitliga-Stürmer, der viele Jahre für den Wuppertaler SV und Borussia Wuppertal am Ball war, bereits während seiner aktiven Zeit eröffnet. So durfte er 2002 den Fritz Walter in Sönke Wortmanns Filmepos „Das Wunder von Bern“ spielen.

Die Karriere, die er seitdem beim DFB gemacht hat, mutet ebenso wunderbar an. Seit 2006 war Hartwig Mitarbeiter in der DFB-Zentrale in Frankfurt und dort Theo Zwanziger unterstellt. Seit September ist er nun für die Öffentlichkeitsarbeit des DFB-Fußball-Museums zuständig, das neben dem Dortmunder Hauptbahnhof entstehen und Hunderttausende Besucher anlocken soll — ein 30 Millionen-Euro Projekt.

„Ich bin jetzt Angestellter der Stiftung Fußballmuseum, von DFB, DFL und Stadt Dortmund, sagt der 42-Jährige. Dem DFB fühlt er sich weiter verbunden. „Ich hatte in Frankfurt einen tollen Job, aber im Endeffekt hat mich die Nähe zur Heimat gelockt. Ich bin froh, dass Dr. Zwanziger dafür Verständnis hatte“, bekennt Hartwig. Mit ihm habe ihn ein sehr respektvolles Verhältnis verbunden.

Sein neuer Chef Manuel Neukirchner, Geschäftsführer der Stiftung DFB-Fußballmuseum, hat einen ähnlichen Werdegang. Er war einst Büroleiter bei Ex-DFB-Chef Egidius Braun. Hartwig kennt ihn schon seit seiner Zeit bei Rot-Weiss Essen und hatte mit ihm auch in Frankfurt Kontakt. Für den zweifachen Familienvater hat die Pendelei nach Hause nach Witten nun ein Ende. Nur 20 Minuten braucht er per Zug an seinen neuen Arbeitsplatz. „Und spannend ist die Aufgabe allemal“, versichert er.

Während die Berliner Kommunikationsagentur Triad noch an dem multimedialen Erlebniskonzept feilt, ist Hartwig damit befasst, das Museum in den Medien zu platzieren. „Da gibt es bereits eine Menge zu tun, auch wenn die Eröffnung erst für 2014 geplant ist.“ So arbeitet er derzeit an einer Broschüre und dem Internetauftritt. Im Mai ist der erste Spatenstich geplant. Gerade war Flemming Povlsen im Harenberg-Center zu Gast und spendete sein Trikot, in dem er 1992 mit Dänemark gegen Deutschland Europameister wurde. „Es wird aber kein klassisches Museum, die Relikte sind nur ein kleiner Teil“, versichert Knut Hartwig.

„Natürlich interessiere ich mich nach wie vor für den WSV“, sagt der frühere Profifußballer. Zuletzt war Hartwig jedoch nicht nur als Zuschauer im Stadion zu Gast. Sein Sohn Luis (9) gehörte mit den Kickern des SV Bommern zu den Einlauf-Kindern vor der Regionalliga-Partie gegen Lautern. Tochter Lea (12) schwimmt für die SG Essen und wird vom Papa teilweise sogar vor der Schule zur ersten Wassereinheit gefahren. „Die trainieren mehr als wir damals beim WSV“, sagt der stolze Papa und muss lachen. Man merkt ihm an: Job und Familie — bei ihm passt momentan alles.

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