Stücker wehrt sich gegen Vorwürfe von Gebert

Wuppertal. Im Vorfeld der außerordentlichen Mitgliederversammlung, die WSV-Vorstand Tobias Gebert am heutigen Donnerstag für den 24. Mai (19 Uhr, Uni-Halle) angekündigt hat, deuten sich erste personelle Scharmützel an.

Gebert griff am Donnerstag indirekt den ehemaligen Vorstand Lothar Stücker an, dessen Kanzlei für den WSV bis vor kurzem auch die Buchführung gemacht hatte. Ein Vorwurf: Die bei der jüngsten Mitgliederversammlung im Herbst beschlossenen Satzungsänderungen seien beim Amtsgericht noch nicht eingetragen. Gebert: "Bis heute hat Lothar Stücker als Versammlungsleiter das Protokoll der damaligen Sitzung nicht unterschrieben. Das ist aber Voraussetzung dafür, dass es ans Amtsgericht abgegeben wird."

Stücker erwiderte darauf gegenüber der WZ: "Das Protokoll ist mir postalisch erst Mitte der zweiten Märzhälfte zugestellt worden." Er haben den neuen Vorstand umgekehrt mehrfach drauf hingewiesen, dass sein Name im Vereinsregister ausgetragen werden solle. Wie berichtet. ist das bisher noch nicht geschehen, inzwischen laut Gebert aber in die Wege geleitet.

Die Frage nach dem aktuellen Darlehensstand des WSV beantwortete Gebert ebenso mit einem direkten Vorwurf an Stücker. "Wenn wir die Zahlen bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung ermittelt haben, werden wir sie nennen." Das Büro Stücker habe sie auf Anfrage des WSV auch nicht nennen können. Stücker erklärte darauf: "Wir haben dem WSV schon seit längerem mitgeteilt, dass wir die Bücher für den Verein nicht weiter führen. Alle Daten haben wir inzwischen an ein zentrales Rechenzentrum übermittelt." Dort können sich der neue Lohnbuchhalter des WSV bedienen.

Zum eigentlichen Wahlakt von Klaus Mathies und ihm selbst zum Vorstand, der Anfang März von Verwaltungsräten und Abteilungsrat vollzogen wurde, sagte Gebert: "Herr Stücker hat den Gremien meine Wahl ja empfohlen." Der meint dazu: "Herr Gebert hat vorher erklärt, wenn er gewählt würde, würde Friedhelm Runge für den Rest der Saison aufkommen. Es erschien mit wichtig, dass der Verein bis dahin Ruhe hat". So oder so wolle man sich jetzt aber vorbehaltlos der außerordentlichen Mitgliederversammlung stellen, so Gebert. Das werde eine Richtungsentscheidung.

Das sieht auch Lothar Stücker so, genauso wie sein Mitstreiter, Initiative 2.0-Sprecher Jürgen Harmke: "Wunderbar, dass es die Mitgliederversammlung jetzt terminiert ist. Wir sind gespannt, wie die Mitglieder sich entscheiden. Erstmals haben sie wirkliche Alternativen." Wie berichtet, tritt die Initiative WSV 2.0 für eine Insolvenz nach Saisonende ein, um die Darlehen bei Friedhelm Runge aus den Büchern zu bekommen. Damit verbunden ist ein Neustart in der Oberliga mit einem Etat von gut 800.000 Euro für den Gesamtverein. Das Konzept von Tobias Gebert sieht weiter Regionalliga vor und stützt sich maßgeblich auf die Runge-Firma Emka als Hauptsponsor.

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