Niederrheinpokal am Samstag Straelens de Regt hat es schon mit Luis Suárez aufgenommen

Wuppertal/Straelen/Duisburg · Am Samstag steht das große Finale im Niederrheinpokal an. Wuppertals Finalgegner SV Straelen will seine Saison krönen - der WSV aber auch.

 So jubelte Straelens Ferry de Regt nach seinem Ausgleichstreffer im Halbfinale gegen Essen. Auch auf ihn muss der WSV im Finale aufpassen.

So jubelte Straelens Ferry de Regt nach seinem Ausgleichstreffer im Halbfinale gegen Essen. Auch auf ihn muss der WSV im Finale aufpassen.

Foto: imago images/Fotostand/Fotostand / van der Velden via www.imago-images.de

Nicht MSV Duisburg gegen Rot-Weiß Essen, sondern Wuppertaler SV gegen den SV Straelen heißt das Finale im Niederrhein-Pokal am Samstag (Anstoß 13 Uhr, Stadion Duisburg). „Und das ist auch gut so, dieser Wettbewerb lebt von seinen Überraschungen. Dass uns eine solche in Essen gelang, ist wunderschön. Jetzt wollen wir uns mit einem Sieg im Endspiel dafür belohnen und unsere Saison krönen“, sagt Benedict Weeks, Trainer von WSV-Gegner SV Straelen

Der erst 30-Jährige manövrierte den Aufsteiger recht sicher durch die Regionalliga, mit derzeit 44 Punkten wäre der Klassenerhalt wohl auch ohne reduzierte Absteigerzahl gelungen. „Der Trainer hat uns taktisch stets gut eingestellt. Dazu haben wir immer hart und konzentriert gearbeitet. So waren wir über all die Monate topfit und konnten stabil bleiben“, erklärt Innenverteidiger Ferry de Regt.

Der 32-Jährige kam im vergangenen Sommer vom niederländischen Zweitligisten Helmond Sport ins Stadion an der Römerstraße und avancierte dort gleich zum unumstrittenen Abwehrchef. Im Halbfinale in Essen aber stürmte er mit nach vorne. Es war de Regt, der den SVS mit einem Kopfballtreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit in die Verlängerung brachte. „Das war ein sensationelles Gefühl“, sagt de Regt.

Noch sensationeller wäre natürlich das Gefühl in Straelen, sollte dem Verein aus der Nähe von Venlo zum zweiten Mal der Sprung in den DFB-Pokal gelingen. 1998 wurde das Niederrheinpokal-Finale gegen Rot-Weiß Oberhausen zwar mit 0:2 verloren, durch den Zweitliga-Aufstieg von RWO aber durfte der SVS dennoch im DFB-Pokal starten. Zur Freude zog das Los ein Derby gegen Fortuna Düsseldorf, das vor 3400 Zuschauern mit 4:7 verloren wurde. Bei der zweiten Endspiel-Teilnahme vier Jahre später musste dann jedoch Rot-Weiß Essen nach einem 2:4 der Vortritt auf die nationale Bühne gelassen werden.

Als Friedhelm Runge der Kragen platzte

Wuppertal aber sieht man in Straelen als gutes Omen. Denn auf dem Weg in die beiden Endspiele 1998 und 2002 siegten die Grün-Gelben zuvor jeweils gegen den WSV. Am 20. Dezember 1997 gab es ein 2:1, am 24. November 2001 im Stadion am Zoo nach Verlängerung ein 4:3. Während nach der ersten Niederlage einige mitgereiste Wuppertaler randalierten, platzte nach der Pleite im eigenen Stadion Präsident Friedhelm Runge der Kragen. „Derart faul und unbeweglich habe ich noch nie eine Mannschaft des WSV erlebt. Dieses emotionslose sowie arrogante Auftreten werde ich mir nicht mehr bieten lassen“, wurde Runge seinerzeit zitiert.

Auch nun steht wieder viel auf dem Spiel. Schließlich ist die Teilnahme an der ersten Runde im DFB-Pokal auch mit 150 000 Euro verbunden. Dafür möchte Ferry de Regt nach Essens Torjäger Simon Engelmann jetzt WSV-Angreifer Marco Königs an die Kette legen und dabei von der Erfahrung aus Duellen mit zwei großen Stürmern profitieren. „In meiner Zeit bei VVV Venlo (2006 bis 2013) hatte ich es unter anderen auch mit Luis Suárez (aktuell Atletico Madrid) sowie Dries Mertens (derzeit SSC Neapel) zu tun“, sagte de Regt im Gespräch mit „FuPa“ und ergänzte: „Gegen Königs wird es nicht viel einfacher. Er ist ein guter Stürmer, da werde ich wieder sehr gut aufpassen müssen.“

WSV zur Final-Uhrzeit im Abschlusstraining

Ob Königs, der im Halbfinale gegen Duisburg zwei Tore geschossen hatte, auflaufen wird, ließ WSV-Trainer Björn Mehnert am Freitag noch offen. „Die Jungs kriegen die Aufstellung wie immer erst am Spieltag mitgeteilt, und auch Mateo Aramburu hat es auf der Mittelstürmerposition ja gut gemacht“, sagte Mehnert und fügte an. „Egal wer spielt, ich bin sicher, dass sich die Jungs gegenseitig unterstützen. Im Finale darf er den gesamten Kader mitnehmen, muss also nicht wie in der Liga aussortieren, wer mit auf die Bank darf: „Das Erlebnis, mal ein Finale zu spielen oder dabeizusein hat man in der Regel nicht so oft.“ Nach dem abschließenden Spiel bei der Trainingseinheit, die am Freitag zur Finalzeit um 13 Uhr begann und im Stadion am Zoo ausgetragen wurde, holte er die Mannschaft noch einmal im Kreis zusammen  und schwor sie ein.

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