So droht dem WSV der Abstieg

Nach dem 0:3 gegen Emden rutscht der WSV auf Platz 18 ab. In der Winterpause kommt alles auf den Prüfstand.

Wuppertal. Welch ein trostloser Schlussstrich unter das WSV-Fußballjahr 2008. Wie geprügelte Hunde schlichen die Spieler nach der verdienten 0:3-Niederlage gegen Kickers Emden am Samstag vom aufgewühlten Rasen des Zoo-Stadions und mussten sich dabei die Schelte einer Zuschauergruppe anhören, die ungehindert auf den Tribünenzaun und den Spielertunnel geklettert waren: "Absteiger, Absteiger."

So weit ist es noch nicht, vorerst überwintern die Wuppertaler lediglich auf einem Abstiegsplatz und der Punkteabstand nach oben ist gering. Doch mit nachlassenden Leistungen wie in den vergangenen Wochen führt der Weg zwangsläufig in den Abgrund.

Gestern gab es die erste Krisensitzung, in der Präsident Friedhelm Runge, Berater Dietmar Grabotin und Sportdirektor Carsten Pröpper, um sich geschart hatte und die Trainer ihre Sicht der Dinge darstellen ließ. "Wir werden in Ruhe analysieren, wo die Gründe für die Misere liegen. Dass sich etwas ändern muss, ist klar. Wir müssen uns alle hinterfragen, da wird auch die Mannschaft und die sportliche Leitung nicht außen vor bleiben", hatte Grabotin nach dem Spiel gesagt.

Die Symptome traten gegen Emden offener denn je zu Tage: Kein Selbstvertrauen, keine erkennbare Linie, kein Zusammenspiel, Kraftlosigkeit und erneut haarsträubende Unachtsamkeiten.

So ist die Geschichte des Spiels schnell erzählt. Nach passablem Start brach das fragile Mannschaftsgebilde des WSV mit dem Emder Führungstreffer nach 20 Minuten zusammen. Außenverteidiger Tobias Willers hatte zuvor vorne den Ball verloren, konnte den Emder Konter dann aber noch zur Ecke klären. Während er und seine Mitspieler sich noch ärgerten, führte Emden die Ecke kurz aus. Flanke - Kopfball - Tor, die WSV-Abwehr schlief fest.

Mit dem 0:2 vor der Pause, als Alban Ramaj einmal mehr die Schnittstelle zwischen Benjamin Barg und Michael Stuckmann in der Innenverteidigung bloß legte, war die Sache erledigt. Emden spielte seinen Stiefel locker herunter, der WSV kämpfte, aber irgendwie mutlos und jeder Spieler für sich. Dass Trainer Christoph John zur Halbzeit den von den Rängen geforderten Jean Louis Tavarez für den wieder auf der ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld spielenden Kapitän Björn Weikl brachte, sprach Bände über die derzeitige Hilflosigkeit.

"Wir brauchen jetzt die Pause und müssen uns neu aufbauen. Wichtig ist, dass wir physisch top-vorbereitet in die Rückrunde gehen und eine Aufstellung finden, die sich einspielen kann", sagte John. Ob sich Präsident Friedhelm Runge mit dieser Erklärung zufrieden gibt, dürfte sich bald zeigen.

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