Rauswurf: WSV entlässt Trainer Peter Radojewski

Wuppertal. Kurz vor 17.30 Uhr war gestern das Thema WSV für Peter Radojewski beendet. Zuvor hatte er seine Sporttasche gepackt und sich von der Mannschaft verabschiedet. Die Enttäuschung bei dem 44-Jährigen war groß, auch wenn er nach äußerlich locker wirkte.

Am Mittag hatte er einen Anruf von WSV-Manager und Vizepräsident Tobias Gebert erhalten, der ihm die Trennung mitteilte. „In beiderseitigem Einvernehmen“ habe man den noch bis 30. Juni 2014 laufenden Vertrag aufgelöst. Radojewski hatte über die laufende Saison hinaus noch einen Kontrakt als Trainer für die zweite Mannschaft. Der ist Geschichte. Zu einem Nachfolger, so Gebert, will sich der Verein bei einer ohnehin für heute (13 Uhr) anberaumten Pressekonferenz äußern. Gestern Abend leitete Torwartcoach Dirk „Zimbo“ Zimmermann die Trainingseinheit.

„Gebert hat mir in dem Telefonat als Begründung mitgeteilt, dass man die Köpfe der Spieler freibekommen wolle“, sagte Radojewski. Die Trennung kam nicht wirklich überraschend für ihn. Schon nach der 0:2-Niederlage gegen den VfL Bochum II kursierten entsprechende Gerüchte. Gebert erklärte gestern, dass der Verein derzeit alles dafür tun müsse, um den Klassenerhalt zu schaffen. „Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahme die richtige ist. Es ist das Signal für die Spieler, dass der Verein die Sache nicht schleifen lässt“, sagte Gebert, der auf die Frage, ob Ex-Präsident Friedhelm Runge an der Entscheidung beteiligt war, nur ausweichend antwortete. Mit „der Sache“ meinte Gebert die sportliche Entwicklung. Die vergangenen fünf Spiele konnte der WSV nicht gewinnen, bot zuletzt gegen Bochum eine ganz schwache Leistung.

Insider vermuten allerdings nicht nur sportliche Gründe für die Trennung. Es hätten auch persönliche Animositäten zwischen Gebert und Radojewski eine Rolle gespielt. Das Verhältnis zwischen beiden sei gestört gewesen. Der Ex-WSV-Trainer, der am 5. Januar seinen Job als Trainer der ersten Mannschaft angetreten hatte, war gestern überzeugt davon, dass er das Ziel Klassenerhalt geschafft hätte. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Die Mannschaft ist intakt und voll motiviert für das Spiel in Oberhausen. Ich hätte mir gewünscht, die Mannschaft unter normalen Umständen zu betreuen. Wenn alle mitgearbeitet hätten, hätten wir das Ziel erreicht“, sagte Radojewski. Weiter wollte er diese Bemerkung nicht kommentieren. Er betonte aber, dass ihm der Job beim WSV dennoch „unheimlich viel Spaß“ gemacht habe.

Radojewski war bereits gegen Ende der Saison 2009/2010 Trainer der ersten Mannschaft gewesen, konnte in nur sechs Wochen den Abstieg aus der 3. Liga nicht verhindern. Seine damalige Hoffnung, Trainer der ersten Mannschaft bleiben zu können, erfüllte sich nicht. „Damals war es schon nicht einfach, aber jetzt tut es weh.“

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