Fußball-Regionalliga WSV-Plan geht auf - mit Umwegen

Wuppertal · Nach 2:0-Heimsieg gegen Haltern steht der Regionalligist nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.

 Daniel Grebe wird von seinen Mitspielern nach seinem Tor zum 1:0 fast erdrückt. Die Führung verdiente sich der WSV erst im Nachhinein.

Daniel Grebe wird von seinen Mitspielern nach seinem Tor zum 1:0 fast erdrückt. Die Führung verdiente sich der WSV erst im Nachhinein.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es waren Zentnerlasten, die jedem Spieler des Wuppertaler SV und auch Trainer Pascal Bieler nach dem 2:0-Arbeitssieg gegen den TuS Haltern vom Herzen fielen, zumal der gleichzeitig die Eroberung des ersten Nichtabstiegsplatzes bedeutete. „Matchplan aufgegangen: Hinten die Null halten, vorne ein frühes Tor machen und dann tiefer stehen, um zu kontern“, skizzierte Bieler nachher lächelnd, um gleich nachzuschieben: „Hört sich leicht an, war es aber nicht.“

In der Tat: Vor 1762 Zuschauern im Stadion am Zoo benötigte der WSV vor der Pause auch einiges Glück, um die Null zu halten. Hätte Halterns Top-Stürmer Stefan Oerterer, der mehrfach in guter Position zum Schuss kam, etwas besser abgeschlossen, wäre ein Rückstand wohl unvermeidlich gewesen. Zu ungestört ließ man, trotz der defensiven Ausrichtung, die Gäste zum Teil bis in den Strafraum kombinieren. Zweimal rettete das Aluminium, zweimal parierte Torwart Niklas Lübcke ganz stark. Da kam die WSV-Führung nach 23 Minuten schon überraschend, zumal sie der nur 1,70 m große Mittelfeldspieler Daniel Grebe per Kopf erzielte und sich dabei in Torjägermanier in die Luft hochschraubte.

Mit Kapitän Torben Uphoff traf dann nach einer knappen Stunde eine zweite Säule im WSV-Spiel, und der Spurt den er nachher in Richtung Bank hinlegte, wo er Co-Trainer Samir El Hajjaj vermutete, mit dem er vorher noch gefrozzelt hatte („du triffst ja doch nicht“), verdeutlichte, wie erlösend die Treffer waren und welcher Geist in der Mannschaft herrscht.

Klasse-Angriffe nach der Pause nicht vollendet

Nach der Pause kamen dann auf dem schwer bespielbaren Rasen auch einige durchaus sehenswerte Angriffe hinzu. Etwa der Pass in die Tiefe auf Marwin Studtrucker, der legt mit der Hacke zurück auf Beyhan Ametov, dessen Schuss Halterns Torwart Rafael Hester gut pariert, um anschließend auch den Nachschuss von Gianluca Marzullo noch aus der Ecke zu fischen. Weil sowohl der nach einer Verletzung zurückgekehrte Torjäger scheiterte als auch der ansonsten starke Ametov noch einen Hochkaräter vergab, blieb es bis zum Schluss spannend. Denn Haltern, das am Mittwoch noch Rot-Weiss Essen ein 1:1 abgerungen hatte, gab nie auf, auch wenn die Beine auf dem tiefen Geläuf schwer wurden. Da warf sich - wie schon so oft in dieser Saison - Tjorben Uphoff noch in einen Schuss, war mehrmals im letzten Augenblick noch ein WSV-Abwehrbein dazwischen.

Diese Moral hob Bieler nachher bei allem Ärger über vergebene Chancen und leichten Abspielfehlern nach guten Aktionen hervor. „Das war heute nur ein kleiner Schritt“, sagte er, doch es war ein eminent wichtiger.

„Für uns war es anfangs auch nicht einfach, in den Rhythmus zu kommen, nachher wurde es besser“, nannte Kapitän Uphoff mit der mangelnden Matchpraxis nach zwei ausgefallenen Partien in Folge einen weiteren Aspekt für die Wellentäler im WSV-Spiel.

Nächste Woche gegen Lippstadt kann der WSV also mit Rückenwind und mehr Praxis in das nächste Sechs-Punkte-Spiel gegen einen Mitkonkurrenten gehen, muss aber die gleiche Intensität und Moral an den Tag legen, wie Bieler mahnte. Der Grundstein für einen erfolgreichen März ist gelegt.

(gh)
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