Fußball-Regionalliga Mehnert fühlt noch mit dem WSV

Wuppertal · Wiedenbrücks Trainer hat am Samstag beim Gastspiel im Stadion am Zoo gegen den WSV aber nichts zu verschenken.

 Björn Mehnert nach dem 1:1 im Hinspiel. Die Lage für den SC Wiedenbrück ist kritisch.

Björn Mehnert nach dem 1:1 im Hinspiel. Die Lage für den SC Wiedenbrück ist kritisch.

Foto: Keil, Kurt (kk)

Unterbrochen von einer Halbserie bei Preußen Münster trug Björn Mehnert von 2002 bis 2009 das Trikot des Wuppertaler SV. In 129 Spielen gelangen dem Verteidiger sechs Tore, am Samstag (Anstoß 14 Uhr) kehrt er als Trainer des abstiegsbedrohten SC Wiedenbrück ins Stadion am Zoo zurück. Wir sprachen mit dem 42-Jährigen.

Herr Mehnert, wie geht es Ihnen?

Björn Mehnert: Gut, danke. Abgesehen von der Situation in der Tabelle natürlich, aber mit dem 1:0 gegen den SV Rödinghausen bleiben wir im Rennen um den Klassenerhalt. Die Erleichterung war riesengroß. Der Sieg war zwar wegen des späten Treffers in der Nachspielzeit glücklich, aber die Mannschaft hat ihn sich durch harte Arbeit verdient.

Wie konnte der SC Wiedenbrück nach seiner guten vergangenen Saison derart tief in den Abstiegsstrudel geraten?

Mehnert: Es soll nicht nach einer Ausrede klingen, aber mir fehlen permanent fünf bis sechs Spieler. Das Fatale bei den Ausfällen ist, dass unsere beiden Torjäger darunter sind. Sowohl der kirgisische Nationalspieler Viktor Maier als auch Marwin Studtrucker sind pro Saison für zehn bis 15 Treffer gut. Maier wird mit einer Verletzung an der Patellasehne in dieser Saison wohl nicht mehr spielen können, Studtrucker stand aufgrund eines Kreuzbandrisses gar nicht zur Verfügung. Das können wir nicht auffangen. Ohne Kramers Tore in der Hinrunde hätte der WSV jetzt sicher auch nicht nur neben dem Rasen Probleme.

Demnach ist Ihnen die Unruhe bei ihrem früheren Verein nicht verborgen geblieben?

Mehnert: Natürlich nicht. Aber ich möchte dazu nichts sagen, weil mir aus der Entfernung die Einblicke fehlen. Die Situation tut mir jedoch im Herzen weh, schließlich habe ich einen großen Teil meiner Karriere beim WSV verbracht.

Wie steht es beim SC Wiedenbrück um die Finanzen?

Mehnert: Der Verein wird solide geführt, wir spekulieren nicht ins Blaue. Schließlich sind die Spieler in erster Linie Menschen und haben auch ihre Verpflichtungen. Also ist unser Etat immer realistisch aufgestellt. Jeder Spieler kann sich sicher sein, dass er bis zum Ende der Saison sein Geld pünktlich und in voller Höhe bekommt. In dieser Hinsicht hatten wir noch nie Probleme und darauf sind wir auch durchaus stolz.

Sportlich ist die Lage allerdings prekär...

Mehnert: Ja und deswegen muss meine Symapthie für den WSV am Samstag auch kurzzeitig ruhen. Wir brauchen die Punkte, und ich kann sie aus alter Verbundenheit nicht herschenken.

In wie weit helfen Ihnen dabei die zwei früheren Wuppertaler Tristan Duschke und Kamil Bednarski?

Mehnert: Kamil wohl leider gar nicht. Er ist am Knie verletzt und selbst für eine Wunderheilung wird es bis zum Spiel beim WSV eng. Mit der Verpflichtung von Tristan haben wir alles richtig gemacht. Er ist charakterlich einwandfrei, sehr ehrgeizig und hat sich meiner Meinung nach auch fußballerisch wieder ein Stück weiterentwickelt. Wenn er auf diesem Weg bleibt, dann kann er noch mehr erreichen.

Von Spiel WSV -Wiedenbrück berichten wir am Samstag ab 13.30 Uhr live im Internet unter

(tsch)
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