Hiesfeld ist für den WSV Endstation

Nach einem 5:6 im Elfmeterschießen aus dem Pokal ausgeschieden.

Hiesfeld ist für den WSV Endstation
Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Überstunden sind dieser Tage hip beim WSV. Erst die Jahreshauptversammlung (JHV), die am Samstagmorgen gegen 1.15 Uhr endete; gestern die Überlänge im Pokal-Viertelfinale beim TV Jahn-Hiesfeld. Brachte die JHV den Verein in Sachen Zukunft nach Ansicht der Verantwortlichen und Mitglieder ein gehöriges Stück weiter, war im Pokal gestern Endstation gegen den Oberliga-Konkurrenten. Die 5:6 (0:0)-Niederlage nach Elfmeterschießen fiel dabei unglücklich aus, denn der WSV war keinesfalls die schlechtere Mannschaft.

Beim Elfmeterschießen beißen den letzten Schützen bekanntlich sprichwörtlich die Hunde. Dirk Jasmund war nach seinem Fehlschuss dann auch nicht zu beneiden und musste von den Mannschaftskameraden getröstet werden. Warum Elfmeterschützen in Bruchteilen von Sekunden von ihrem eigentlichen Plan, in welche Ecke der Ball gehen soll, abweichen, ist oft rätselhaft. So auch gestern in der „Veilchen Arena“, wo Jasmund eigentlich in die rechte Ecke schießen wollte, später aber keine Erklärung dafür fand, warum es die linke wurde. Heraus kam ein harmloser Schuss, der am Tor des guten Hiesfelder Torhüters Sören Stauder vorbeiging, der anschließend als Pokalheld gefeiert wurde.

WSV scheidet aus dem Niederrheinpokal aus
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Jasmund fühlte sich dagegen als „Depp“. WSV-Co-Trainer Ünsal Bayzit hatte ihn vorher noch gefragt, ob er sich sicher fühle. Jasmund bejahte und schien aufgrund seiner Vorgeschichte auch geeignet. „Ich habe im DFB-Pokal mit Rot-Weiß Essen mal gegen Union Berlin den ersten Elfmeter geschossen und verwandelt.“

Vorwürfe können sich aber auch die Kollegen machen. Denn gegen einen robusten und körperbetont auftretenden Gastgeber hatte der WSV zwar nicht viele, aber durchaus gute Chancen, den Platz schon vor dem Elfmeterschießen als Sieger zu verlassen. Der Ball von Neuzugang Dennis Schmidt strich in einer zerfahrenen ersten Halbzeit knapp am langen Pfosten vorbei. In der Verlängerung fand der eingewechselte Fatmir Ferati bei einem Freistoß in Keeper Stauder seinen Meister und Davide Leikauf traf nur die Latte.

Insgesamt wäre der Sieg in einer Partie auf Augenhöhe nicht unverdient gewesen, weil der WSV insbesondere in den Verlängerungen mehr zuzusetzen hatte. Schmidt und Ferati deuteten an, dass sie die erhofften Verstärkungen sein können. Letzterer kann in fitter Form den Unterschied in einem Spiel ausmachen. Der Techniker brachte gleich mehr Spielkultur in die Partie, ließ auch mal einen Gegenspieler elegant aussteigen. Beim Elfmeterschießen versagte allerdings auch er. Dabei hatte er noch gegenüber der WZ betont, dass er sehr sicher vom Punkt sei. Viel zu lässig hatte er beim Stand von 3:2 für Hiesfeld den Elfmeter geschossen. Kleiner Trost: Er und die Kollegen können sich nun ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Pokalüberstunden fallen nicht mehr an.

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