Die Entscheidung fiel bereits am späten Sonntagabend, als ein mehrköpfiges Gremium um Präsident Friedhelm Runge, Manager Carsten Pröpper und Runge-Berater Dietmar Grabotin nach mindestens zwölfstündiger Marathonsitzung zu dem Ergebnis kam, dass die Wende mit John wohl nicht zu schaffen ist. In 20 Spielen holte der WSV unter seiner Regie nur 18 Punkte, seit acht Spielen ist der WSV ohne Sieg.

Letztlich ausschlaggebend für die Beurlaubung waren die beiden jüngsten Niederlagen in den Heimspielen gegen Erfurt (0:2) und Emden (0:3) und dem damit verbundenen Sturz auf einen Abstiegsplatz. "Wir sind zu der Meinung gekommen, dass John die Mannschaft nicht mehr erreicht. Die Entscheidung ist aus menschlicher Sicht traurig, aber so ist das Geschäft. Jeder, der sich im Haifischbecken aufhält, weiß, dass er auch gefressen werden kann", sagte Grabotin am Montag.

Eine beinahe tragische Note erhält Johns Beurlaubung dadurch, dass er ausgerechnet an Heiligabend 50 Jahre alt wird. "Das kann keine Rolle spielen. Es geht um den WSV", sagte Grabotin. "Ich werde ihm trotzdem zum Geburtstag gratulieren. Er hat den WSV hundertprozentig gelebt und sich mit dem Verein identifiziert."

John hatte im Mai einen Vertrag bis 2010 beim WSV unterzeichnet. Er war am Montag für die WZ nicht erreichbar. Als einer der aussichtsreichsten Nachfolge-Kandidaten gilt Uwe Fuchs, der den WSV bereits von Januar 2005 bis April 2007 trainierte. Er ist nach wie vor bestens über das Geschehen beim WSV informiert und bräuchte keine langen Einarbeitungszeit.
Zu möglichen Kandidaten äußerte sich der WSV gestern nicht. Die Bekanntgabe des neuen Trainers wird für Dienstag erwartet.