Ein Strohhalm für den WSV

Nur ein Sieg gegen Werder II erhält den Wuppertalern die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Wuppertal. Ohne Björn Weikl (Fußgelenk) und Marvin Braun (Nacken), die sich beim 5:0-Sieg des WSV im Niederrheinpokal in Tönisberg verletzten, sowie den gesperrten Stefan Lorenz werden die Wuppertaler ihr nächstes Abstiegsendspiel bestreiten müssen. Interimscoach Peter Radojewski sieht der Partie gegen Werder Bremen II (Samstag, 14 Uhr, Stadion am Zoo) dennoch optimistisch entgegen.

"Insgesamt ist die Woche bisher positiv verlaufen. In der zweiten Spielhälfte gegen Tönisberg hat man einige gelungene Aktionen gesehen. Ich denke, dass die Spieler begriffen haben, dass wir jetzt eine Initialzündung benötigen", sagt Radojewski, der am Samstag seine Heimpremiere als Trainer des Drittligisten feiern wird. "Dieser Spieltag gibt uns die Chance, am Strohhalm zu ziehen. Keine Frage, gegen Bremen müssen wir gewinnen."

Für Fatmir Vata (Wadenverletzung), Marco Neppe (Adduktoren) und den Rekonvaleszenten Sven Lintjens kommt das sogenannte Schicksalsspiel gegen Bremen noch zu früh. Michael Stickel kehrt dagegen ins Aufgebot zurück. Zufrieden war Radojewski in Krefeld mit seinem Sturmduo Romas Dressler und Andrés Formento. "Ich habe das Video des Spiels in Braunschweig analysiert. Unser größtes Manko war, dass im Angriff die Bälle nicht gehalten werden konnten. So stand unsere Abwehr 90 Minuten unter Druck", sagt Radojewski, der am Samstag Christian Maly zwischen die Pfosten beordern wird. "Maly ist wegen seiner Routine ganz wichtig für seine jungen Vorderleute."

Während der WSV acht Spiele vor dem Saisonende nach dem Strohhalm greift, laufen die Planungen für die kommende Saison schon zweigleisig. Im Falle eines Abstiegs in die Regionalliga würden alle Spielerverträge auslaufen und ein kompletter Neuanfang wäre erforderlich. WSV-Präsident Friedhelm Runge hatte sich nach dem Pokalspiel in Krefeld enttäuscht über die Arbeit der Vermarktungsagentur und des neugegründeten Wirtschaftsrates geäußert.

Thomas Lenz, Mitglied des Wirtschaftsrates, kann diese Kritik in Bezug auf den Wirtschaftsrat nicht nachvollziehen. "Die Arbeit des Wirtschaftsrates ist mittelfristig angelegt. Wer etwas anderes erwartet hat, der musste enttäuscht werden. In den fünf, sechs Wochen seit der Gründung haben die Mitglieder viele Gespräche zum Thema WSV geführt. Angesichts der sportlichen Situation des Vereins ist kaum zu erwarten, dass ein Sponsor sofort 500 000 Euro auf den Tisch legt", sagt Lenz.

Es werde länger dauern, Strukturen im Verein aufzubauen. "Wir bereiten eine Imagekampagne vor. Die können wir aber erst dann starten, wenn wir wissen, in welcher Liga es weitergeht", sagt Lenz, der wie seine Mitstreiter im Wirtschaftsrat weiterhin auf den Klassenerhalt hofft.

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