Die neue Stärke des WSV

Neuzugang Stefan Lorenz überrascht mit Fitness.

Wuppertal. Stefan Lorenz wird heilfroh sein, dass man ihm bei Rot-Weiss Essen im Sommer den Stuhl vor die Tür gestellt hat. RWE liegt nach dem 0:3 bei Spitzenreiter Sportfreunde Lotte abgeschlagen auf Rang zwölf der Regionalliga West - Aufstieg ade.

Dass er nicht vom Regen in die Traufe gekommen ist, davon ist Lorenz spätestens nach dem 1:1 gegen die Offenbacher Kickers überzeugt. "Auch wenn es nur ein Punkt war, die Tendenz geht in die richtige Richtung. Der WSV lebt", sagt Torschütze Lorenz, der nicht gerade als Knipser in der Vergangenheit von sich reden machte. "Hätten wir eher den Ausgleich gemacht, hätten wir das Spiel noch drehen können. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen."

Dass Lorenz der WSV-Abwehr mehr Stabilität verleiht, ist vielleicht nicht ganz so überraschend. Erstaunlich eher, wie fit er sich in den beiden Partien gegen Bremen und Offenbach präsentierte. "Es kommt vielleicht die Zeit, wo ich in ein Loch fallen werde. Aber das Training hat mir gutgetan. Ich muss aber auch der Spielergewerkschaft VDV ein Kompliment machen. Da ging es im Training für vereinslose Spieler richtig zur Sache. Da gab’s kein Larifari, das war wichtig für mich."

Glück für den gebürtigen Berliner, dass sein katastrophaler Querpass auf Mitja Schäfer in der zweiten Halbzeit ohne Konsequenzen blieb. "Der war gar nicht so schwach getreten, aber da habe ich schon gemerkt, dass etwas die Kräfte schwinden. So ein Ding macht noch einmal richtig wach. Und auf Mitja kann man sich ja verlassen." Schäfer, Lorenzón, Lorenz - wer hätte gedacht, dass drei ehemalige Essener Spieler einmal den Laden beim WSV zusammenhalten würden.

Dazu trug auch WSV-Torhüter Christian Maly bei, der bei einem OFC-Konter mit den ohnehin angespannten Nerven der Zuschauer spielte, als er Mittelstürmer Mimes Mesic fast auf der Grundlinie mit einem Haken ins Leere laufen ließ - da stand es noch 1:0 für Offenbach. Im anschließenden Gelächter der Fans war auch eine große Portion Erleichterung enthalten. "In so einer Situation muss man Stärke demonstrieren", lautete der coole Kommentar von Maly.

Die neue Stärke des WSV soll nun auch der FC Ingolstadt zu spüren bekommen. "Nach dem Spiel gegen Offenbach wird uns wohl keiner mehr unterschätzen", sagt Lorenz.

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